Kanada-Rundreise im Westen: Wir waren zuletzt im August 2018 mit unserem Bulli in Kanada unterwegs. Von Alaska sind wir durch den Yukon und schließlich durch British Columbia und Alberta bis an die Grenze zur USA gefahren. Doch auch davor war ich bereits als Backpacker in Kanada unterwegs. In diesem Reisebericht verbinde ich die Routen von diesen unterschiedlichen Kanada-Reisen zu einer Reiseroute für West-Kanada. Wir zeigen dir unsere Reiseroute für vier Wochen in Kanada-Rundreise – genauer gesagt Alberta und British Columbia im Westen Kanadas.
Kanada-Rundreise: Reiseroute im Überblick
Unsere Kanada-Rundreise startet und endet in Calgary. Du kannst die Route jedoch individuell anpassen und z.B. alternativ in Vancouver beginnen. Auch musst du nicht zwingend eine Rundreise machen, sondern könntest auch z.B. im Yukon starten und an anderer Stelle in BC oder Alberta enden. Oder bis in die USA weiterfahren.
Route: Calgary –> Canmore –> Banff –> Lake Louise & Lake Moraine –> Revelstoke –> Kamloops –> Whistler –> Vancouver –> Victoria (Vancouver Island) –> Nanaimo (Vancouver Island) –> Campbell River (Vancouver Island) –> Port Hardy (Vancouver Island) –> Prince Rupert –> Prince George –> Jasper –> Banff –> Calgary
Calgary – Start der Kanada-Rundreise
In Calgary bin ich bei beiden meiner Reisen im Westen Kanadas gewesen. 2010 ist Calgary eher aus Zufall Start- und Endpunkt unserer Kanada-Rundreise geworden. 2018 waren Peter und ich hier nochmal auf unserer Campervan-Reise, da wir nach Wochen in der Natur froh waren, mal wieder in einer Großstadt unsere Vorräte richtig aufstocken zu können. Calgary ist als Stadt ganz nett, aber auch kein Highlight. Hier einen Tag einzuplanen reicht für eine normale Urlaubsreise vollkommen aus. Calgary ist schon ok, aber es gibt wirklich nicht allzu viel Besonderes zu sehen. Vor allem wenn man zeitlich limitiert ist, sollte man nicht zu viel Zeit in Calgary verplempern <,wenn man bedenkt, was noch alles Schönes vor einem liegt.
Finde hier ein Hostel oder Hotel in Calgary*.
- Priorität: 2/5
- Empfohlene Zeit vor Ort: 1 Tag
Banff Nationalpark & der Ort Banff
Der Banff Nationalpark ist eines der Highlights des kanadischen Westens und darf auf keiner Kanada-Rundreise fehlen. Es gibt die Stadt Banff, die Ausgangspunkt für die Erkundung des gleichnamigen Nationalparks ist. In Banff selbst (rund um die Banff Avenue) gibt es zahlreiche Unterkünfte, Reise-Agenturen, Souvenir- & Outdoor-Geschäfte und Restaurants. Der Ort ist also eher touristisch und tendenziell nochmal einen Tick teurer als Kanada sowieso schon ist.
Auch in Banff selbst kann man einige Dinge sehen und unternehmen. Im Guidebook steht auch das Hotel Fairmont Banff Springs, in dem nachmittags der englische Afternoon Tea serviert wird. Uns hat es allerdings gereicht, das Schloss-ähnliche Gebäude von nahe gelegenen Lookout am Tunnel Mountain Drive anzuschauen.
Besonders nach einer langen Wanderung kann ich dir die Upper Hot Springs in Banff empfehlen. Die Upper Hot Springs sind zwar nicht wie wir zuerst dachten natürliche Quellen, sondern ein kleines Schwimmbad. Das Wasser ist besonders mineralhaltig und es ist ganz nett, nach einer langen Wanderung abends in der Therme zu entspannen. Der Eintritt kostet für Erwachsene 7,3 Dollar (Stand Februar 2017). Eine weitere Sehenswürdigkeit in Banff ist die Cave and Basin National Historic Site. An sich fanden wir es ganz nett, sich die alten Pools anzuschauen, aber so richtig vom Hocker gehauen hat es uns nicht. Falls du noch Zeit hast, fahr hin. Wenn du es aber verpasst, ist es auch kein Drama.
Hier findest du ein gutes und günstiges Hotel oder Hostel für Banff*.
- Priorität: 5/5
- Empfohlene Zeit vor Ort: 1 – 4 Tage
Lake Louise & Moraine Lake (Banff Nationalpark)
Lake Louise und der Lake Moraine sind sehr berühmt im Westen Kanadas und gefühlt Motiv jeder Postkarte. Demnach sind die beiden Seen ein absolutes Muss auf deiner Kanada-Rundreise. Beide Orte sind leider extrem touristisch, d.h. die Chance, dass du den See für dich allein hast, tendiert gegen Null. Rund um beide Seen kann man wunderbar wandern und ist oft bereits nach wenigen Hundert Metern den Touristenmassen entkommen, denn viele sind die Typen Bus-Touristen, die nur für ein Foto aussteigen und maximal bis zum ersten Aussichtspunkt laufen. Leider ist es in Lake Louise auch entsprechend schwierig eine Unterkunft zu bekommen und im Nationalpark ist Wildcampen nicht erlaubt. Bei meinem ersten Trip zum Lake Louise waren wir daher nur tagsüber da und beim zweiten mal auf dem Overflow Campground, den ich allerdings nicht wirklich empfehlen kann.
Du magst nicht campen? Hier findest du ein gutes und günstiges Hotel oder Hostel für Lake Louise*.
- Priorität: 5/5
- Empfohlene Zeit vor Ort: 1-3 Tage, je nachdem wie viel du wandern möchtest, wie lange du bereits in Banff warst und ob du eine Unterkunft ergatterst
Moraine Lake im Banff National Park in Kanada
Revelstoke & Golden
Bei unserem Vanlife-Trip ging es von Calgary aus weiter nach Süden in Richtung Montana (USA). Bei meine vorherigen Kanada-Trip als Anhalter und Backpacker ist unser nächster Stopp nach dem Banff Nationalpark Revelstoke gewesen. Eigentlich wäre zuvor noch Golden unser nächster Stopp gewesen, allerdings haben wir das verdummt. 2018 dann konnten wir ebenfalls wegen der starken Waldbrände nicht nach Golden fahren. So habe ich Golden zwar immer wieder verpasst, aber dafür hat mir Revelstoke umso besser gefallen. Hier waren wir in einem super schönen gleichnamigen Nationalpark, dessen höchster Gipfel in 6360 Fuß Höhe liegt. Oben auf dem Berg kann man dann wunderbar wandern. An dem Tag war es locker 30 Grad warm, aber dennoch haben wir zwischendurch letzte Reste Schnee gesehen – im August. Revelstoke selbst als Stadt ist sehr hübsch und hat mit vielen alten Häusern den Charme einer alten Goldgräber-Stadt. Man kommt sich in der Zeit versetzt vor. Trotzdem reicht es meiner Meinung nach wenn man im Örtchen einen Abend verbringt und durch die kleine Innenstadt schlendert. Danach hat man alles gesehen.
Du magst nicht campen? Hier findest du ein gutes und günstiges Hotel oder Hostel für Revelstoke*.
- Priorität: 4/5
- Empfohlene Zeit vor Ort: 1-3 Tage, je nachdem wie viel du wandern möchtest
Revelstoke Nationalpark
Kamloops
Von Revelstoke ging es dann weiter nach Kamloops. Als wir dort waren, war es gerade extrem heiß und es gab einzelne Waldbrände in der Region, daher sind wir direkt am nächsten Tag weitergefahren. Meiner Meinung nach ist es verkraftbar, wenn man Kamloops verpasst, aber vielleicht habe ich ja einfach nicht genug von der Stadt gesehen?!
Du magst nicht campen? Hier findest du ein gutes und günstiges Hotel oder Hostel für Kamloops*.
- Priorität: 3/5
- Empfohlene Zeit vor Ort: 1 Tag
Kamloops – hier vernebelt wegen Waldbränden
Whistler
Whistler war 2010 Austragungsort für die Olympischen Winterspiele (nordische und alpine Skiläufe, Bob- und Rodelrennen) – also ein Paradies für Skifahrer im Winter und im Sommer für Wanderer. Es ist ein schöner kleiner Ferienort, in dem man viele Outdoor-Aktivitäten machen kann. In Whistler gibt es zahlreiche Wanderwege verschiedener Längen. Auch Mountain Biking ist in Whistler beliebt.
In Whistler haben wir auch mehrere Schwarzbären gesehen: Einmal direkt am Parkplatz der Wanderwege an einem Kiosk und einmal stand ein Bär am Straßenrand bzw. direkt neben unserem Fußgängerweg. Die Bären sind an sich nicht aggressiv. Allerdings sollte man eher ruhig und mit Abstand vorbeilaufen. Auf keinen Fall sollte man versuchen einen Bären zu füttern oder sonst wie zu locken. Das führt dazu, dass sie Menschen mit Futter verbinden und ihre Scheu verlieren. Solche Bären werden dann oft zum Problem und müssen dann oft sogar erschossen werden. Also besser einfach Abstand halten und bloß nicht füttern.
Du magst nicht campen? Hier findest du ein gutes und günstiges Hotel oder Hostel in Whistler*.
- Priorität: 4/5
- Empfohlene Zeit vor Ort: 1-2 Tage
Bär in freier Wildbahn in Whistler
Vancouver
Unser nächstes Etappenziel auf unserer Reiseroute durch Kanadas Westen ist die Metropole Vancouver gewesen. Von Whistler nach Vancouver sind es dann nur noch knapp zwei Stunden mit dem Auto. Vancouver liegt im kanadischen Staat British Columbia und eine wunderschöne Metropole. Im Gegensatz zu anderen kanadischen Städten wie Calgary ist Vancouver wirklich eine interessante und aufregende Metropole, in der man gerne ein paar Tage verbringt. Leider ist die Regenwahrscheinlichkeit auch sehr hoch.
Hier findest du ein gutes und günstiges Hotel oder Hostel in Vancouver*.
- Priorität: 4/5
- Empfohlene Zeit vor Ort: 2-5 Tage
Blick auf Vancouver
Vancouver Island
Vancouver Island ist eine Insel an der südlichen Westküste Kanadas und eines meiner Highlights auf unserer Kanada-Rundreise. Die scheinbar geringe Größe von Vancouver Island auf der Landkarte täuscht – die Insel ist in etwa so groß wie die Niederlande. Wir haben auf der Insel vier Stopps gemacht: in Victoria, in Nanaimo, in Campbell River und in Port Hardy. All diese Orte sind tendenziell eher auf der Ostseite der Insel, also der Landseite von Kanada zugewandt. Uns wurde noch ein weiterer Ort auf der Westseite empfohlen: Tofino. Tofino ist unter anderem fürs Surfen und Whale Watching bekannt. Leider wäre das ein ziemlich großer und zeitaufwendiger Umweg gewesen und da wir bereits die Fähre von Port Hardy für die Inside Passage fix gebucht hatten, mussten wir Tofino im Endeffekt leider auslassen.
Für einen Trip auf Vancouver Island würde ich mindestens eine Woche empfehlen. Wie auch schon im Rest von Kanada ist es am einfachsten mit einem Mietwagen zu reisen. Wir haben uns wieder für die Reise per Anhalter entschieden, was auch relative gut geklappt hat. Die komplette Zeit auf Vancouver Island haben wir Couchsurfing gemacht, weshalb ich keine speziellen Hotel-Empfehlungen für die Insel habe.
Sightseeing im schönen Victoria
Victoria (Vancouver Island)
Vancouver Island ist mit der Fähre innerhalb von ungefähr einer Stunde von Vancouver aus erreichbar. Victoria ist die Hauptstadt von Vancouver Island. Hier kann man gut drei Tage verbringen. Die Stadt hat einige schöne Gebäude und Straßen sowie einen schönen Hafen zum Erkunden. Außerdem ist sie am Wasser gelegen, sodass man auch an den Strand gehen kann.
Von Victoria aus haben wir auch Whale Watching in einem kleinen Schlauchboot gemacht und konnten einige Wale sehen. Das Whale Watching fand abends ungefähr zur Zeit des Sonnenuntergangs statt. Obwohl es tagsüber bestimmt 30 Grad hatte, war es auf dem Boot trotz Schutzanzug, den man erhält, extrem kalt. Es empfiehlt sich also hier nach Möglichkeit etwas zum Überziehen dabei zu haben.
Hier findest du ein gutes und günstiges Hotel oder Hostel in Victoria*.
- Priorität: 5/5
- Empfohlene Zeit vor Ort: 2-4 Tage
Das wunderschöne Victoria auf Vancouver Island
Nanaimo (Vancouver Island)
Nanaimo ist eines meiner Highlights auf Vancouver Island – nicht zuletzt wegen unserer abenteuerlichen Ausflüge zum Strand und zum Fluss. Am ersten Tag waren wir am Strand von Nanaimo. Das Meer war hier auch im Hochsommer wirklich unangenehm kalt. Am Strand von Nanaimo kann man aber nicht nur chillen und baden, sondern auch einen schönen Spaziergang über die kleine Halbinsel machen, die nach und nach durch die Flut immer mehr zu einer Insel wird. Der Rückweg durch die extrem starke Strömung war so gesehen ein sportliches Erlebnis an sich.
Am nächsten Tag waren wir noch an einer anderen Stelle etwas außerhalb von Nanaimo. Uns zwar an einem Fluss – dem Nanaimo River. So einen schönen Fluss habe ich selten gesehen! Das Flussbett war von Felsen umringt, auf denen man in der Sonne liegen konnte. Zwischendurch waren im Fluss selbst immer wieder an den flacheren Stellen kleine Felsen, die in Kombination mit der Strömung wie ein Sprudel im Schwimmbad waren. Hier konnte man sich super vom Wasser massieren lassen! Allerdings musste man gleichzeitig auch aufpassen, nicht in den Abgang des gefährlich großen Wasserfalls zu geraten… wie Leider ist es offiziell verboten hier zu baden und überall stehen Warnschilder, die einen über die bereits tödlich Verunglückten informieren – daher kann und will ich den Fluss eigentlich hier nicht wirklich öffentlich empfehlen.
Wir haben in Nanaimo Couchsurfing gemacht. Du magst kein Couchsurfing? Hier findest du ein gutes und günstiges Hotel oder Hostel in Nanaimo*.
- Priorität: 4/5
- Empfohlene Zeit vor Ort: 2 Tage
Adrenalin und Abenteuer pur am Nanaimo River Schwimmen im Nanaimo River auf Vancouver Island Nanaimo River auf Vancouver Island Strand in Nanaimo
Campbell River (Vancouver Island)
Campbell River war ein weiteres Vancouver Island-Highlight! Auch hier haben wir Couchsurfing gemacht und mit unserem Couchsurfing-Host und ein paar seiner Kumpels einen schönen Ausflug an einen abgelegenen Bergsee. Die Landschaft und die Wanderung dorthin waren wunderschön, nur ist der See mit Gletscherwasser gefüllt und somit stechend kalt! Generell kann ich dir Campbell River und seine Umgebung aber nur ans Herz legen.
Du magst kein Couchsurfing? Hier findest du ein gutes und günstiges Hotel oder Hostel in Campbell River*.
- Priorität: 4/5
- Empfohlene Zeit vor Ort: 1-2 Tage
Port Hardy (Vancouver Island)
Von Campbell River ging es weiter nach Port Hardy. Auch hier haben wir problemlos direkt an der Straße eine Mitfahrgelegenheit aufgetan. Port Hardy an sich fand ich nicht so besonders. Natürlich kann man auch von hier Ausflüge in die Natur machen, jedoch sind Orte wie Nanaimo oder Campbell River die schönere Alternative. Cool war allerdings, dass wir hier in einem Gebiet gewohnt haben, wo nur First Nations – also Indianer – wohnen. Und zwar via Couchsurfing. Das klingt vielleicht krasser als es tatsächlich war – wir haben nicht in Tipis geschlafen und es läuft auch nie jemand mit einem Tomahawk durch die Gegend -, sondern hier ist einfach ein Gebiet, dass Menschen der First Nations von Amerika als Wohnort vorbehalten ist.
Du magst kein Couchsurfing? Hier findest du ein gutes und günstiges Hotel oder Hostel in Port Hardy*.
- Priorität: 3/5
- Empfohlene Zeit vor Ort: 1 Tag
Port Hardy auf Vancouver Island
Inside Passage – Fähre von Vancouver Island nach Prince Rupert
Unser letzter Stopp auf Vancouver Island ist das Hafen-Örtchen Port Hardy gewesen. Von hier haben wir die Fähre nach Prince Rupert, also zum nördlichen Festland genommen. Die Fahrt dauert ca. 15 Stunden – allerdings ist hier auch der Weg das Ziel. Die Fähre fährt durch die sogenannte Inside Passage, vorbei an vielen hügeligen Inseln. Zwar sind wir als Fußgänger unterwegs gewesen, aber dennoch wird es vor allem in der Hauptsaison empfohlen, die Fähre vorab zu buchen. Die Fährfahrt dauert insgesamt fast den ganzen Tag, weshalb es sinnvoll ist, in Prince Rupert schon mal eine Unterkunft zu buchen wenn man dort abends ankommt.
Prince Rupert ist nicht nur Hafen für die Fähre von und nach Port Hardy auf Vancouver Island, sondern auch Start- bzw. Endpunkt einer wunderschönen Zugstrecke, die Teil des Canadian National Railway ist. Ansonsten fand ich Prince Rupert nicht besonders spannend und würde hier nur einen Tag Aufenthalt empfehlen.
Hier findest du ein gutes und günstiges Hotel oder Hostel in Price Rupert*.
- Priorität: 3/5
- Empfohlene Zeit vor Ort: 15 Stunden Fahrtzeit + je 1 Tag in Port Hardy und Prince Rupert
Fahrt mit der Fähre auf der Inside Passage
Mit dem VIA-Zug durch die Rocky Mountains
Wir haben diese Zugfahrt durch die Rocky Mountains ganz bewusst gebucht. Und zwar nicht nur um von A nach B zu kommen, sondern vor allem auch deshalb, weil man so ein schönes Panorama auf der zweitägigen Fahrt hat. Der Zug fährt quasi mitten durch die kanadische Wildnis. Buchen kann man die Fahrt direkt bei VIA Rail Canada. Preise variieren je nach Zeitpunkt der Buchung und Saison, die Strecke zwischen Prince Rupert und Jasper ist zum Beispiel oneway ab 128 CAD zu haben. Der Zug ist morgens um 8 Uhr in Prince Rupert gestartet und am frühen Abend sind wir in Prince George angekommen. Hier haben wir gezwungenermaßen einen Übernachtungs-Stopp eingelegt, denn der Zug parkt hier tatsächlich über Nacht und man fährt dann erst am nächsten Morgen mit dem gleichen Zug weiter. Schlafen muss man allerdings in einem Hotel oder sonstiger Unterkunft und muss das auch selbst organisieren. Man kann nicht im Zug übernachten und ein Hotel ist nicht mit im Ticket-Preis inbegriffen. Günstige Hotels in Prince George findest du hier*.
Panorama-Abteil im VIA-Zug in Kanada
Wie schon bei der Fähre auf der Inside Passage gilt auch für den Zug: Der Weg ist das Ziel. Man fährt zwei Tage lang meist mitten durch die kanadische Wildnis. Wir hatten auch noch Glück: Es gibt ein Panorama-Abteil, das fast komplett verglast ist. Das Abteil ist natürlich teurer als die normalen Plätze. Da es aber niemand gebucht hatte, hat der Schaffner allen Passagieren erlaubt, das Panorama-Abteil kostenlos zu benutzen. Richtig gut! So hatte man schon eine tolle Aussicht nach draußen. Unterwegs haben wir sogar nochmal einen Bären gesehen.
Ausblick aus dem erhöhten Zugabteil
Es gibt im VIA-Zug zudem nicht nur das Panorama-Abtei, sondern zudem eine kleine Erhöhung in einem der Wagons, wo ungefähr zehn Passagiere Platz finden. Das sind keine festen Plätze, sondern man kann zwischendurch mal dort für eine Weile sitzen. Von hier aus sieht man – ähnlich wie der Lokfahrer – auch nach vorne hinaus und nicht nur seitlich aus dem Fenster. Definitiv ebenfalls ein toller Ausblick auch für nicht-Zugliebhaber.
Mit dem Panorama-Zug durch Kanada
Prince George
Prince George – oder wie der Local sagt „PG“ – ist zwar schon eine richtige Stadt, aber dennoch nicht unbedingt der Nabel der Welt. Touristen findet man hier eher weniger, außer die paar, die wie wir übernachten müssen, weil der Zug erst am nächsten Tag weiterfährt. Wir haben die Stadt vorwiegend im Dunkeln gesehen, aber hatten auch nicht das Gefühl, viel verpasst zu haben. Daher ging es am nächsten Morgen bereits früh mit dem Zug weiter. In Prince George haben wir wieder einmal Couchsurfing gemacht und so trotz der frühen Weiterfahrt am nächsten Morgen abends noch wenigstens die ein oder andere Bar in der Stadt kennengelernt. Aber auch die haben uns nicht davon überzeugen können, dass PG grundsätzlich ein lohnenswertes Ziel sei. Kurz gesagt: Prince George kannst du dir auf deiner Reise sparen. Falls du aber dennoch in PG übernachten möchtest/musst: Günstige Hotels in Prince George findest du hier*.
- Priorität: 2/5
- Empfohlene Zeit vor Ort: 1 Tag
Jasper Nationalpark
Der Jasper Nationalpark ist eines der Highlights auf jeder Kanada-Route. Ich war 2010 und 2018 je im August da und war erschrocken, wie schnell sich der Park weiterentwickelt hat. Und wie viel mehr Tourismus sich entwickelt hat. Meiner Meinung nach ist es bereits viel zu überlaufen, weshalb ich dringend empfehle, möglichst in der Nebensaison zu kommen und am besten bereits alle Unterkünfte vorab zu buchen.
See direkt außerhalb von Jasper City
Um den Jasper Nationalpark zu erkunden, braucht man am besten ein Auto. Am besten kaufst du Lebensmittel weitestgehend bereits vorab. In Jasper, Banff und Lake Louise kannst du zwar aufstocken, aber es ist entsprechend teurer. Im Park selbst kannst du am besten campen, es gibt aber auch ein paar Hostels und natürlich die teureren Lodges. Campingplätze solltest du frühzeitig buchen. Andernfalls musst du auf einem der sogenannten Overflow-Campingplätze übernachten. Die kosten ebenfalls 15,75 CAD (Stand August 2018), aber bieten wenig bis gar keine Facilities und sind wirklich nur als Notlösung gedacht.
Athasbasca Falls
Grundsätzlich sind alle schönen Aussichtspunkte, Wasserfälle und Wanderwege an der Hauptstraße, die von Norden nach Süden durch den Park geht, ausgeschildert. Wenn man also von Jasper aus den Highway 93 südlich Richtung Banff fährt und zwischendurch regelmäßig anhält, kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Lohnenswert sind zum Beispiel die Athabasca Falls, der Athabasca Gletscher, der Honeymoon Lake und noch einige weitere Wasserfälle in der Nähe von Jasper.
Schlucht am Maligne Canyon im Jasper Nationalpark
Bevor du dich von Jasper auf machst und Richtung Süden fährst: Auch im direkten Umkreis von Jasper Stadt gibt es einige coole “natürliche Sehenswürdigkeiten” – also Seen, Schluchten, Wasserfälle und Aussichtspunkte. Hier ist z.B. der Maligne Canyon zu nennen, der nur weniger Kilometer östlich von Jasper liegt. Der Maligne Canyon hat einige atemberaubende Schluchten und Wasserfälle zu bieten. Einziges Manko: Das wissen offenbar auch alle anderen Touristen und so ist es entsprechend voll. Wenn du aber den Wanderwegen ein paar Meter weiter folgst, entkommst du dem Getümmel schnell und bist wieder mitten in der Natur.
Der Athabasca Gletscher im Jasper Nationalpark
Wilderness Hostel im Nationalpark
Als ich 2010 im Park war, habe ich zwischendurch auch mal in einem der Wilderness Hostels an der Beauty Creek übernachtet – das war ebenfalls sehr schön, aber eben auch sehr simpel. Im Wilderness Hostel ist dann eben auch nicht viel anderes als Wildnis drumherum, sodass man sich schon vorher selbst eingedeckt haben sollte. Die Wilderness-Hostels haben generell kein fließend Wasser oder zumindest kein gefiltertes. Das bedeutet Wasser sollte am Gasherd abgekocht werden, bevor man es trinkt oder anderweitig zu sich nimmt. Strom gab es auch nur eingeschränkt über Solaranlagen, sodass wir einen echt netten Abend am Lagerfeuer verbracht haben. Ganz wie man es sich vorstellt: mit Gitarre und Marshmallows am Stock. Und der Sternenhimmel den man hier in dieser komplett dunklen Region zu sehen bekommt ist der absolute Wahnsinn!
Wenn du auch gerne ab vom Schuss übernachten möchtest, findest du hier Wilderness-Hostels (und Hotels) im Jasper Nationalpark*.
- Priorität: 5/5
- Empfohlene Zeit vor Ort: 3 – 5 Tage
Hostelküche im Wilderness Hostel im Jasper Nationalpark
Vom Jasper Nationalpark aus sind wir via Banff und Canmore zurück nach Calgary gefahren, von wo unser Rückflug ging. Wir haben für diese Kanada-Rundreise 4 Wochen gebraucht. Natürlich kannst du die Route beliebig anpassen.
Online-Reisevortrag
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