Backpacking in Madagaskar ist wunderschön, abenteuerlich und ungewöhnlich – aber manchmal auch ganz schön anstregend. Madagaskar ist touristisch wenig erschlossen und definitiv eher für den erfahrenen Backpacker geeignet. Damit das ganze für dich etwas einfacher wird, zeigen wir dir in diesem Artikel unsere Reiseroute in Madagaskar. Wir hatten inklusive Flug knapp dreieinhalb Wochen Zeit in Madagaskar. Wir geben dir unsere Erfahrungen zu den einzelnen Stopps weiter und geben zusätzlich eine Einschätzung zu jeder Station, ob sich diese lohnt. Zusätzlich haben wir einen zweiten Artikel mit allgemeinen Reisetipps für Madagaskar geschrieben.
Unsere Route für 3 Wochen Madagaskar-Backpacking im Überblick
Tana → Miondrivazo → Bootstrip auf dem Tsiribihina → Tsingy de Bemaraha Nationalpark → Alleé des Baobabs → Morondava → Tana → Ile Sainte-Marie → Ile aus Nattes → Andasibe Nationalpark → Tana → Antsirabe → Ranomafana Nationalpark → Tana
Höchstwahrscheinlich wirst du deine Madagaskar-Reise in Antananarivo, also Madagaskars Hauptstadt, starten. Antananarivo wird von den meisten „Tana“ genannt – so auch hier in diesem Reisebericht. Generell ist die Infrastruktur – und damit auch das Verkehrsnetz – in Madagaskar relativ schlecht entwickelt. Daher ist es relativ schwierig eine Rundreise im eigentlichen Wortsinn zu machen. Stattdessen gehen die meisten halbwegs vernünftigen Straßen eher sternförmig von Tana aus ab, sodass man immer wieder in die Hauptstadt kommt. Auch das Flugnetz ist eher auf Tana ausgerichtet, sodass es verhältnismäßig wenige Direkt-Verbindungen zwischen anderen Städten gibt.
Tana (Antananarivo)
Die Hauptstadt Madagaskars ist keine keine besonders sehenswerte Stadt. Hier ist es vor allem laut, hektisch und stickig. Dennoch wirst du auf deiner Madagaskar Rundreise nur schwer daran vorbei kommen, mindestens 2-3 Nächte dort zu übernachten – aber kein Angst, auch die lassen sich gut rumkriegen. Mehr Infos zur Anreise vom Flughafen findest du in unseren Reisetipps für Madagaskar.
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- Empfohlene Zeit vor Ort: 0,5 – 2 Tage
- Priorität: 2/5
Die Innenstadt von Antananarivo
Die Innenstadt von Tana lässt sich grob in zwei Gebiete aufteilen, in deren Zentrum sich die vom Bahnhof abgehende Avenue de L’Independance befindet. Im südwestlichen Teil (Stadtteile Isotry, Ampefiloha, Ambohidahy) befindet sich der Großteil der (teilweise gehobeneren) Hotels und Restaurants. Auch befinden sich hier die wenigen architektonischen Highlights der Stadt. Im nordöstlichen Teil befinden sich eher Mittelklasse-Unterkünfte, Märkte und Taxi-Brousse Stationen – hier geht’s also wesentlich weniger touristisch zu.
Wir haben die Stadt bei unserem ersten Stop zu Fuß erkundet und so schon mal einiges vom bunten Treiben auf den Märkten und dem Streetfood in Tana mitbekommen. Nach Sonnenuntergang waren wir allerdings nur noch per Taxis unterwegs. Die sind oft etwas in die Jahre gekommen, was schon fast ein Erlebnis für sich ist. Eine Fahrt innerhalb des Stadtzentrums sollte zwischen 10-20k Ariary kosten und der Preis unbedingt vorher mit dem Fahrer verabredet werden. Wenn du Tana lieber mit einem Guide erkunden möchtest, schau doch mal bei GetYourGuide* vorbei!
Hotel in Antananarivo
Bei unserem ersten Stop in Tana waren wir im nördlichen Teil von Tana in der Unterkunft Chez Aina*. Für dieses Hotel haben wir uns nicht nur wegen des schönen Gartens entschieden, sondern auch, weil es ganz in der Nähe der Taxi-Brousse-Station liegt. Das war besonders praktisch, da wir am nächsten Morgen früh los mussten und uns so den krassen Verkehr gespart haben. Unsere letzte Unterkunft in Tana, das La Ribaudiére* ist eine gute Alternative, falls man es ein wenig “westlicher” haben möchte. Insbesondere das hoteleigene Restaurant ist sehr empfehlenswert. Finde hier ein gutes und günstiges Hotel in Antananarivo*.
Kochkurs: Madagassisch Kochen bei Tana Kitchen
Da wir an unserem letzten Tag in Madagaskar noch ein wenig Zeit hatten und wir uns immer gerne mit jeweiligen Küche eines Landes beschäftigen, haben wir uns dazu entschieden, einen Kochkurs bei Tana Kitchen zu machen. Michaela – die Gründerin von Tana Kitchen – ist Deutsche und lebt bereits seit 2004 in Madagaskar. Für 30 Euro pro Person kocht man hier unter (französisch-sprachiger) Anleitung ihres Mitarbeiters Laurent ein typisch madagassisches 3-Gänge Menü. Das besondere daran: Man arbeitet ausschließlich mit den typisch madagassischen Kochutensilien. Nebenbei lernt man von Michaela einiges über die Ernährung, Kultur und Geschichte Madagaskars.
Tipp: Solltest du vor der Heimreise noch auf der Suche nach Lebensmitteln (z.B. madagassischer Kaffee) sein oder Hygiene-Produkte etc. benötigen, dann ist das Einkaufszentrum Jumbo Score im Stadtteil Ankorondrano die beste Anlaufstelle!
Miondrivazo & Bootstrip nach Tsingy
Miondrivazo liegt etwa auf halber bis zwei Drittel der Strecke von Tana nach Morondava. Mit dem Cotisse-Bus haben wir hier etwa 8 Stunden hin gebraucht (45.000 Ariary/~13 EUR). Vor Ort ist eigentlich nicht allzu viel Besonderes zu sehen. Allerdings beginnen von hier die Bootstouren nach Tsingy. Ein wahres Abenteuer beim Madagaskar-Backpacking!
Wir haben uns für den Bootstrip entschieden, da wir keine Lust mehr hatten noch länger im Auto oder – noch schlimmer – im Taxi Brousse zu sitzen. Ab Miondrivazo hätten wir locker nochmal zwei Tage mit dem Auto gebraucht. Außerdem haben wir uns natürlich ein bisschen mehr Abenteuer erhofft.
Wenn man ehrlich ist, war der Großteil der Bootsfahrt allerdings eher langweilig, da die Landschaft nicht so abwechslungsreich war wie erhofft. Die Bootstour dauert insgesamt 3 Tage, davon ist man 2 volle Tage auf dem Boot und am dritten Tag fährt man die letzte Strecke ebenfalls mit dem Auto. Klares Highlight des Bootstrips war ein Krokodil, das wir aus sicherer Entfernung beobachten konnten. Und ein super schöner Wasserfall, in dem wir sogar kurz duschen konnten (was nach 2 Tagen Boot fahren bei 30 Grad ohne Schatten mehr als erfrischend ist). Ansonsten gab es bis auf ein paar wenige Lemuren und ein Chamäleon nicht all zuviel Wildlife zu sehen.
Man kann so einen Bootstrip entweder über eine Agentur von Deutschland aus buchen, oder aber sich vor Ort einen Guide suchen. Die Dorfbewohner haben sich darauf ganz gut eingestellt, daher muss man nur jemanden auf der Straße oder an der Hotelrezeption darauf ansprechen und schon belagern einen 6-8 (!) potentielle Guides. Die Touren dauern 5-6 Tage, wobei die ersten 2 Nächte am Flussufer gecampt wird und für die Nächte danach eine Unterkunft im Nationalpark zur Verfügung steht. Alternativ kann auch durchgehend gezeltet werden – spezielles Equipment benötigt man dafür übrigens keins! Wir haben für den Trip insgesamt 350 EUR pro Person bezahlt, wobei Nationalpark-Gebühren, Flussüberfahrten und die Verpflegung teilweise bereits inkludiert war.
Unterkunft / Hotel in Miondrivazo
Bevor es mit dem Bootstrip losgeht, musst du wahrscheinlich eine Nacht in Miondrivazo schlafen. Hier haben wir im Hotel Arc de Ciel geschlafen – laut Reiseführer eines der besten. Das Hotel ist einigermaßen ok, wenn auch die Zimmer etwas runtergekommen sind. Theoretisch hatten wir im Zimmer einen dringend benötigten Ventilator, jedoch war nachts ständig Stromausfall, wodurch die Nacht unangenehm heiß wurde. Warmes Wasser war ebenfalls eher ein Reinfall. Dennoch gehört das Hotel zu den besten vor Ort, denn dieser ist (noch) nicht auf Tourismus ausgerichtet. Allerdings gibt es hier sogar einen Geldautomaten. Ein empfehlenswertes Restaurant haben wir nicht gefunden. Die Pizza im Arc de Ciel können wir auf jeden Fall NICHT empfehlen!
Tsingy de Bemaraha
Der Tsingy Nationalpark ist eines der absoluten Highlights in Madagaskar und eine von vielen Bilder und Postkarten bekannte Landschaft. Die spitzen Felsformationen sind weltweit einzigartig und ziehen entsprechen viele Touristen an, was auf manchen Wanderwegen leider sogar zu kleinen Staus geführt hat. Für die Wanderwege im Tsingy Nationalpark solltest du halbwegs fit sein, da man häufig etwas klettern muss. Vor Ort bekommt man auch einen Klettergurt zur Sicherung. Neben klettertauglicher Kleidung solltest du Wanderschuhe oder zumindest Sportschuhe mit Profil und für die Höhlen im Optimalfall auch eine Stirn-/Taschenlampe im Gepäck haben. Insgesamt sind die Höhlen, Gänge und Felsformationen wirklich spektakulär und man fühlt sich zwischenzeitig wie auf einer anderen Welt.
Die Unterkünfte für den Tsingy Nationalpark befinden sich alle Nahe dem Dorf Bekopaka. Hier haben wir im Orchidee Hotel geschlafen. Das Essen war ok, selbst Besucher anderer Hotels kamen zum Essen ins Orchidee Hotel. Internet war an sich vorhanden, allerdings nur an der Bar und mit schlechtem Empfang. Die Fahrt zum Big Tsingy Nationalpark-Eingang dauert von hier noch mal knapp unter einer Stunde. Zur Small Tsingy gelangst du hingegen nach ca. 10 Minuten Autofahrt vom Orchidee-Hotel aus. Du solltest auf jeden Fall beide Parks besuchen, was aber von den Guides und Fahrern auch immer standardmäßig angenommen wird. Um einen guten Überblick über die Parks zu bekommen und die Highlights zu sehen, genügt eine Tag. Wenn du zwei Tage im Park verbringst, kannst du neben den Standard-Wanderwegen auch weniger überlaufene nehmen und noch etwas mehr von der Tierwelt mitnehmen.
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- Empfohlene Zeit vor Ort: 1-2 Tage
- Priorität: 5/5
Alleé des Baobabs
Die Strecke vom Tsingy Nationalpark bis nach Morondava beträgt nur knapp 200 km. Da es sich allerdings um unbefestigte Straße handelt und zwischendurch zweimal Flüsse mit selbstgebauten Fähren überquert werden müssen, dauert die Fahrt trotzdem knapp 10 Stunden. Für eine Mittagspause auf halber Strecke können wir dir das Mad Zebu in Belo sur Tsiribihina sehr empfehlen. Hier kocht eine Madagassin, die in mehreren französischen Sterne-Restaurants gelernt hat – das schmeckt und sieht man!
Die Baobab-Allee befindet sich etwa 40 Minuten vor Morondava. Auf dem Weg dorthin nimmt die Anzahl der Baobab-Bäume immer weiter zu und es gibt auf dem Weg einige lohnenswerte Motive, wie z.B. die Baobab Amoureux. Die Baobab-Allee selber ist ein Touristen-Hotspot. Je näher sich der Tag Richtung Sonnenuntergang neigt, desto mehr Touris drängen sich auf die riesige Freifläche neben der Allee. Im Sonnenuntergang wirken die Baumriesen auch wirklich noch noch ein bisschen spektakulärer. Etwas bedenklich ist, dass auf dem Gelände sehr viele madagassische Kinder (teilweise mit eingefangenen Chamäleons) herumlaufen und sich gegen Geld für gemeinsame Bilder anbieten. Die chinesischen Touristen schienen diese Bedenken zumindest nicht zu teilen…
- Empfohlene Zeit vor Ort: 0,5 Tage (zu Sonnenauf- oder -untergang)
- Priorität: 5/5
Morondava
Morondava ist Basis für viele Ausflüge in die Region: Nach Tsingy, zur Baobab-Alleé und nach Belo-sur-Mer. Da wir als wir in Morondava ankamen die ersten beiden bereits gesehen hatten, haben wir diese Station vor allem dazu genutzt uns von den vielen anstrengenden Tagen zuvor im Auto, Bus und auf dem Boot etwas zu erholen. Vor Ort gibt es einige gute Hotels, in denen man super entspannen und einfach nichts tun kann. Da wir uns etwas spät gekümmert hatten, war unser Favorit das Hotel Chez Maggie“ in der ersten Nacht bereits ausgebucht. Daher haben wir uns für die erste Nacht für das Baobab Café entschieden. Das Hotel war sehr gut, die Zimmer sauber und schön. Es gab einen Pool und ein gutes Restaurant mit Flussblick.
Danach waren wir zwei weitere Nächte im Chez Maggie. Dieses Hotel liegt auf der anderen Seite der schmalen Halbinsel und hat direkten Strand-Zugang. Auch hier gibt es ein sehr gutes Restaurant und man kann den ganzen Tag wahlweise am Pool oder am Strand liegen. Der Strand selbst ist allerdings nicht ganz so schön. Er ist ok, aber eben kein absoluter Traumstrand. Es liegt einigermaßen viel Müll herum und zum Baden eignet sich das Meer hier eher mittelmäßig. Dafür ist der Sonnenuntergang traumhaft!
Beide Hotels, in denen wir in Morondava waren, sind nicht die typischen Backpacker-Unterkünfte, sondern eher etwas gehoben. Nach den vorherigen anstrengenden Tagen mit viel Reisen und Camping war das aber genau richtig für uns. Obwohl beide Hotels echt gut waren, hat die Nacht nie mehr als umgerechnet 43 Euro gekostet. Übrigens: Man kann nicht bzw. im Baobab Café nur gegen 3% Aufpreis mit Kreditkarte zahlen. In Morondava gibt es aber einen Geldautomaten, zu dem man mit dem Fahrradtaxi fahren kann.
Finde hier ein gutes und günstiges Hotel in Morondava*.
- Empfohlene Zeit vor Ort: 1-2 Tage
- Priorität 3/5
Ile Sainte-Marie
Ile Sainte-Marie ist eine wunderschöne Insel im Osten von Madagaskar. Hier geht gefühlt alles etwas entspannter zu und man kommt in Urlaubsstimmung. Man kann mit der Fähre von verschiedenen Orten am Festland rübersetzen oder wie wir von Tana aus via Toamasina fliegen. Trotz des Umstiegs dauert das insgesamt nur etwa 2 Stunden und hat uns pro Person 206 Euro gekostet.
Finde hier ein gutes und günstiges Hotel auf Ile Sainte-Marie*.
- Empfohlene Zeit vor Ort: 2-5 Tage
- Priorität: 5/5
Auf Ile Sainte-Marie sind wir im Hotel Lakana* gewesen. Das haben wir über booking.com buchen können und der Hauptgrund für unsere Wahl waren die Wasserbungalows. Für nur ca. 45 Euro pro Nacht haben wir einen solchen Wasserbunglow gemietet. Generell hat das Hotel einen schönen Garten, einen großen Aufenthaltsraum mit Restaurant. Das Essen schmeckt gut, muss allerdings immer ein paar Stunden vorher vorbestellt werden. Auch das WLAN für für madagassische Verhältnisse sensationell!
In etwa 10-15 Minuten gelangst du mit dem Tuk-Tuk oder einem gemieteten Roller in die „Inselhauptstadt“ Ambodifototra. Dort findest du nicht nur einen Supermarkt, einige Geschäfte und den Fähranleger, sondern auch ein paar ganz gute Restaurants. Besonders gut haben uns das „La Idylle“, das X und das Y gefallen.
Auf dem Weg zwischen Lakana Hotel und Stadt liegt auch der Piraten-Friedhof, der sehenswert ist. Für einen Besuch solltest du etwa eine Stunde Zeit einplanen. Der Eintritt kostet inklusive Guide (ohne geht nicht) 12.000 Ar pro Person. Während Ebbe kannst du zum Friedhof laufen. Bei Flut benötigst du ein Pyroggenboot, dessen Preis du vorab vereinbaren solltest.
Natural Pools auf Ile-Sainte-Marie
Generell lohnt es sich, auf Ile Sainte-Marie einen Roller zu mieten. Das kostet 30-40k Ariary pro Tag und Anbieter findest du überall. Wahrscheinlich kann auch dein Hotel dir einen Mietroller vermitteln. Mit dem Roller lohnt es sich aus unserer Sicht am meisten in den Norden der Insel zu fahren. Hier waren wir bei den sogenannten Natural Pools. Wir hatten erwartet, dass es sich hier um Süßwasserpools handelt. Allerdings sind die Pools letztlich durch Felsen vom restlichen Meer abgetrennte Bereiche, in denen man super baden kann. Das Wasser ist hier besonders warm und ruhig. Generell ist der ganze Strand an dieser Stelle besonders schön und für mich der schönste Strand, den ich in Madagaskar gesehen habe.
Da in der Nähe der Pools ein religiöser Ort („fady“) ist, benötigst du zwingend einen Guide um zu den Pools zu gelangen. Keine Sorge: Wenn du ankommst, wird sehr schnell jemand bereit stehen. Der Guide kostet 5.000 Ar pro Person und das Parken des Rollers auch noch mal 1.000 Ar. Die Fahrt zu den Pools dauert vom Lakana Hotel aus locker 2 Stunden mit dem Roller. Wir lange du vor Ort brauchst, hängt davon ab, wie lange du baden möchtest und ob du in einem der Strand-Restaurants essen möchtest. Wir haben hier sehr leckeren Fisch gegessen.
Auf dem Weg zum Pool gibt es übrigens noch einen alten Leuchtturm, der in unserem Guide Book erwähnt wurde. Dieser wirkte allerdings ziemlich runtergekommen und ist so von Rost zerfressen, dass man ihn leider nicht mehr besteigen kann. Hierfür musst du also keine Zeit einplanen.
Ile aux Nattes
Ile aux Nattes ist die kleine Nachbarinsel von Ile Sainte-Marie. Hier gibt es keine Autos und man kann die Insel zu Fuß in wenigen Stunden umrunden. Dementsprechend ist es hier besonders ruhig und idyllisch. Viele besuchen Ile aux Nattes als Tagesausflug. Wir haben uns allerdings dazu entschieden, nochmal 2 Nächte auf der Insel zu bleiben. Von Ile Sainte-Marie aus kommst du mit einem Pyroggenboot nach Ile aux Nattes. Das dauert nur 5-10 Minuten und kostet pro Person 4.000 Ariary.
Wir waren hier im Hotel Baboo-Village, das wunderschöne Bungalows direkt am Meer hat. Finde hier ein gutes und günstiges Hotel auf Ile Sainte-Marie*.
- Empfohlene Zeit vor Ort: 0,5-3 Tage
- Priorität: 4/5
Andasibe Nationalpark
Der Andasibe Nationalpark befindet sich nur 2-3 Stunden von der Hauptstadt Tana entfernt. Aus diesem Grund liegt der Park bei 99% aller Madagaskar-Reisenden auf der Reiseroute und ist entsprechend gut besucht. Wir haben den Park auf unserer Rückreise von Taomasina (5-6 Stunden) angesteuert. Absolutes Highlight des Parks sind die einzigartigen Indiri-Lemuren, die es nur im Andasibe Nationalpark gibt. Die Indiri sind die größte existierende Lemuren-Art und haben uns mit ihren riesigen Klauen ein wenig an kleine Jetis erinnert. Ganz speziell ist auch ihre Art der Kommunikation – die Rufe der Indiri ähneln Wal-Gesängen und hallen insbesondere morgens durch den gesamten Dschungel.
Den Park sollte man am besten vormittags, aber nicht zu früh besuchen, da die Indiris erst ab ca. 9 Uhr aktiv werden. Viel später sollte man aber auch nicht kommen, da ansonsten unter Umständen keine guten Guides mehr verfügbar sind. Am Parkeingang kann man sich zwischen 1-6 stündigen Wanderungen entscheiden. Wir haben uns für einen 4-stündigen Walk entschieden und das hat vollkommen gelangt um einen guten Überblick über den Park und seine Tierwelt zu bekommen. Am Nachmittag haben wir uns dann noch den Orchideen-Garten (direkt gegenüber vom Parkeingang) angesehen. Leider haben die zahlreichen Orchideen Mitte Oktober aber noch nicht wirklich geblüht.
Am Abend haben wir außerdem einen Night-Walk in dem privat geführten Mitsinjo Reserve (auf halber Strecke zwischen der Hauptstraße und dem Nationalpark-Eingang) gemacht. Der Night-Walk war wirklich klasse und wir konnten mit unseren Taschenlampen (und der Hilfe der super netten Guides) einen nachtaktiven Maus-Lemur und einige Reptilienarten entdecken. In den staatlichen Nationalparks werden übrigens keine Nachtwanderungen angeboten.
Übernachtet haben wir im Hotel Feon’ ny Ala – ein sehr beliebtes Hotel mit schönen Hütten direkt am Rand des Andasibe Parks (DZ ~25 EUR pro Nacht). Finde hier ein gutes und günstiges Hotel in Andasibe*.
- Empfohlene Zeit vor Ort: 1-2 Tage
- Priorität: 4/5
Ranomafana Nationalpark
Der Ranomafana Nationalpark liegt eine Tagesfahrt südlich von Tana in unmittelbarer Nähe zu Fianarantsoa. Der Großteil der Touristen besucht den Park auf der Durchreise auf dem N7-“Highway” Richtung Toliara. Da wir am Ende unserer Reise noch 3 Tage zur Verfügung hatten, haben wir uns dazu entschieden, die 2 Tage für An- und Abreise in Kauf zu nehmen und den Park zu besuchen. Dafür haben wir von Tana aus einen Privatfahrer organisiert. Im Vergleich zum Andasibe Nationalpark ist hier etwas weniger los. Der Park beheimat etliche Lemuren-Arten, darunter auch Bamboo-Lemuren, die nur in Ranomafana leben.
Neben der Tierwelt war für uns aber vielmehr die Natur das eigentliche Highlight des Parks. Hier gibt es noch Ur-Regenwald und auf Teilstrecken des Parks fühlt man sich wirklich wie in einer anderen Welt. Wir haben bis mittags eine 5-stündige Wanderung unternommen und wollten danach eigentlich noch in den heißen Quellen im Ort baden gehen. Leider waren diese wegen des aktuellen Pest-Ausbruchs geschlossen und so konnten wir nur noch ein wenig durch die Straßen des kleines Ortes bummeln. All zu viele andere Möglichkeiten bietet die Region leider nicht.
Übernachtet haben wir im laut Reiseführer besten Hotel vor Ort – der Setam Lodge. Das Hotel (DZ ~50 EUR pro Nacht, inkl. Frühstück) ist wirklich super schön gelegen, mit einem spektakulären Ausblick auf den Regenwald. Finde hier ein gutes und günstiges Hotel in Ranomafana*.
- Empfohlene Zeit vor Ort: 1 Tag
- Priorität 4/5
Fazit
Im Nachhinein würden wir hinsichtlich der Route einiges anders machen. Unsere Strategie es erst mal mit öffentlichen Bussen zu versuchen und dann im Zweifel auf ein privates Auto mit Fahrer umzusteigen, hat nicht gut geklappt. Es war oftmals unmöglich spontan einen Fahrer zu bekommen, weshalb wir dann doch ständig wieder im Taxi-Brousse geendet sind. Im Nachhinein würden wir daher wahrscheinlich direkt einen Fahrer organisieren, denn Taxi-Brousse war uns auf Dauer zu unbequem, unsicher, eng und vor allem zu langsam. Mit Fahrer hätten wir wohl auch eine Rundreise über Toliara und den Isalo Nationalpark machen und uns so den einen oder anderen Kilometer sparen können. Auf der anderen Seite war das Reisen mit den Taxi-Brousses aber auch eine sehr interessante Erfahrung, bei der man viel mehr vom madagassischen Leben mitbekommen konnte, als mit einem Privat-Fahrer.
Für einen Madagaskar-Gesamteindruck, schau dir auch unser Madagaskar-Video und unsere Madagaskar-Reisetipps an!
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6 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Wunderschön, abenteuerlich, ungewöhnlich – das trifft es sehr gut 🙂
Nach drei Wochen sind wir ziemlich verzaubert von diesem Land, danke für eure Tipps! Habe immer mal wieder auf euren Blog gelunzt… 😉
Und super nett, dass du Svenja mich vorher mal angerufen hast. Vor allem Saint Marie ( Lakana ist wirklich ein besonderer Ort zum Schlafen) und Ranomafana waren für uns (außer den Blutegeln) ein Traum! Gerade stecken wir in Manakara und machen uns in 2 Tagen auf zurück nach Tana!
Viele Grüße und Veloma !!!
Hallo Rebecca, das freut mich, dass ihr eine tolle Reise hattet und unsere Tipps dabei ein bisschen geholfen haben! 🙂 Genießt die letzten Tage und dann wünschen wir euch eine gute Rückreise! Viele liebe Grüße aus Mexiko!
Hi, echt toller Bericht. Wir sind am überlegen, nach madagaskar zu fliegen. Wie würde deine perfekte Route nach deiner Erfahrung jetzt aussehen?
liebe Grüße:)
Hi Marietta, vielen Dank 🙂
Naja, ich denke nicht, dass es eine perfekte Route in Madagaskar gibt, da wegen des mangelhaften Straßensystems alles irgendwie immer umständlich ist… So ist Madagaskar halt 🙂
Schaut euch einfach an, was euch interessiert, überlegt welches Verkehrsmittel ihr nehmen wollt und daraus ergibt sich dann die Route. So adhoc kann ich euch jetzt hier keine Ideal-Route erstellen, da es ja immer auch auf die persönlichen Präferenzen ankommt 🙂
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Liebe Svenja, lieber Peter!
ich finde euren Reisebericht über Madagaskar total interessant. Man findet nicht so viele Blog-Beiträge über Madagaskar.
Ich fand das Land sehr besonders – es war meine erste Backpacker-Reise und war für mich in allen Dingen ein Schritt raus aus der Comfort-Zone.
Auch nach der Reise habe ich noch viel über die Menschen und das Land nachgedacht, man lernt, die hohen Standards bei uns zu schätzen.
Für einen klassischen Urlaub würde ich es nicht empfehlen, aber für eine Abenteuer-Reise auf alle Fälle, das Land hätte so viel Potential.
Unsere Route war ähnlich, auch wir waren mit dem Boot beim Wasserfall und am gleichen Zeltplatz, bevor wir nach Bekopaka kamen 🙂
Wir haben unsere Erfahrungen auch kurz zusammengefasst: https://madagaskar-edith-stefan.blogspot.com/
Liebe Grüße aus Tirol, Edith 🙂