Viele Fernweh-geplagte kennen das Problem – man ist jung und möchte die Welt erkunden. Auf der anderen Seite möchte man aber auch Erfolg im Job haben, im Leben weiterkommen und muss natürlich auch die Reisen irgendwie finanzieren. Widerspruch in sich? Nicht unbedingt! Aber wie bekommst du mehr Zeit zum Reisen? Wir zeigen dir, wie du trotz Job mehr Zeit zum Reisen hast und deine freie Zeit und Urlaubstage maximierst.
Wenn wir unsere nächsten Reisepläne schmieden, fragen uns viele Freunde und Verwandte immer wieder wie wir die häufigen Reisen und Kurztrips denn mit unseren Jobs verbinden können. Daher habe ich hier 5 wertvolle Tipps zusammengestellt, wie ihr eure persönliche Work-Travel-Balance als „gewöhnlicher“ Angestellter optimieren könnt:
1. Augen auf bei der Berufswahl: Reise-freundlichen Job wählen
Es gibt in Deutschland teilweise erschreckende Unterschiede in Bezug auf Urlaubsanspruch und Arbeitszeiterfassung. So sind beispielsweise in der verarbeitenden Industrie oftmals 30 Tage Jahresurlaub und eine Überstundenregelung bei einer 35 Stunden-Woche Standard. Auf der anderen Seite muss man sich z. B. innerhalb der Werbebranche mit 20-24 Tagen Urlaub und abgegoltenen Überstunden herumschlagen. Diese Überlegungen sollten natürlich nicht den Ausschlag für die letztliche Berufswahl geben, sind aber nicht unwichtig falls Ihr eure Freizeit gerne mit (Fern-)Reisen verbringt.
2. Mehr Zeit zum Reisen: Jahresurlaub richtig planen
Natürlich würden wir alle immer gerne möglichst spontan sein und am liebsten kurzfristig entscheiden, wohin die nächste Reise hingehen soll. In Wahrheit lassen sich beispielsweise 2 Fernreisen und 3 Kurztrips pro Jahr nur wirkliche realisieren, wenn der vorhandene Urlaub optimal genutzt wird. Dazu ist es ratsam, sich bereits zum Ende des Jahres genau zu überlegen, in welchem Zeitraum welche Reiseziele anstehen. Meist sehen es Vorgesetzte sowieso lieber, wenn man Anfang des Jahres aktiv seine Urlaubspläne durchspricht und somit eine beidseitige Planungssicherheit besteht. Zu guter Letzt gilt zumindest Fernflügen meist das Prinzip wer früh bucht zahlt weniger.
3. Feiertage optimal bei der Urlaubsplanung nutzen
Wir sind in Deutschland in der glücklichen Lage je nach Bundesland und Region einen Anspruch auf bis zu 18 gesetzliche Feiertage zu haben. Baut man diese intelligent in seiner Urlaubsplanung ein, sind beispielsweise zwei 3-wöchige Fernreisen und ein kürzerer Trip ins europäische Ausland im Sommer auch bei 30 Urlaubstagen kein Problem. Insbesondere für die Zeit um Weihnachten und Neujahr bieten sich längere Reisen an. Zu den Feiertagen kommt das wenig einladende Wetter in Deutschland. Außerdem ist eine längere Reise wesentlich einfacher im Job durchzusetzen, da in deutschen Büros ja meist allgemein weniger zu tun ist um die Feiertage. Selbstverständlich schlagen sich diese Vorteile auch in wesentlich teureren Ticket-Preisen wieder – also lieber vorausplanen :).
4. Wochenenden und Brückentage nutzen
Ein noch besserer Effekt lässt sich erzielen, wenn man für Kurztrips die begehrten Brückentage nutzt. Dabei bieten sich die Feiertage im Mai und Juni natürlich besonders für Städtetrips im europäischen Ausland an. Auch sollte man bei längeren Reisen versuchen, die an einen „Urlaubsblock“ hängenden Wochenenden mitzunehmen. Also ruhig Freitagabend los und Sonntag erst wieder zurückkommen. Für viele ist es ein absolutes No-Go, direkt nach der Rückkehr aus dem Urlaub noch am gleichen Tag wieder arbeiten zu gehen – aber ganz ehrlich – wo kann man ein Jetlag besser überwinden als im Büro, in dem man gezwungen ist, tagsüber wach zu bleiben :).
5. Jobwechsel: Zeit zwischen zwei Jobs zum Reisen nutzen
Für mehrwöchige oder -monatige Reisen bietet es sich an, auf andere Optionen auszuweichen. Der logische Schritt ist dabei wahrscheinlich, die Zeit zwischen z.B. Studium und Jobeinstieg oder zwischen einem Jobwechsel zu nutzen. Viele Arbeitgeber zeigen sich durchaus offen, wenn man beim Bewerbungsgespräch bzw. einem konkreten Jobangebot um ein oder zwei Monate „Auszeit“ bittet, um danach wieder voll für den Job brennen zu können. Ein interessanter Fakt ist übrigens, dass man durch den sogenannten nachgehenden Leistungsanspruch bis zu einem Monat zwischen den Jobs kostenlos bei seiner bestehenden Krankenversicherung versichert bleiben kann. Auch müssen beim alten Arbeitgeber genommene Urlaubstage eigentlich dem neuen Arbeitgeber gemeldet werden – so richtig prüft dies allerdings niemand nach :).
6. Mehr Zeit zum Reisen: Sabbatical nehmen bzw. Freistellung
Eine weitere Möglichkeit bieten Sabbaticals, die mittlerweile von vielen (insbesondere größeren) Unternehmen angeboten werden. Einfach mal bei eurer Personalabteilung nachfragen – manchmal werden die Angebote von den Unternehmen nicht aktiv promotet. Falls solche Angebote nicht angeboten werden, gibt es natürlich immer die Möglichkeit, um eine befristete Freistellung zu bitten. Kann man diese gut begründen und handelt es sich um einen überschaubaren Zeitraum, wird sich dein Arbeitgeber zweimal überlegen, ob er nicht lieber 3 Monate auf dich verzichtet, bevor er dich ganz verliert und einen (evtl. unpassenderen) Nachfolger einstellen und einlernen muss.
7. Elternzeit zum Reisen nutzen
Eine weitere Möglichkeit für eine längere Pause vom Job bietet die Elternzeit. Nun möchten wir hier niemanden motivieren, ein Kind zu zeugen, nur um Elternzeit zum Reisen beantragen zu können. Aber wer sich sowieso Nachwuchs wünscht und gerne ferne Länder erkundet, kann diese natürlich durchaus nutzen. Auf amazon gibt es einige Bücher zum Thema Reisen während der Elternzeit und in unserem Artikel über die besten Reise-Dokus sind auch Filme von Familien auf Weltreise. Hier kannst du dich also über Reisen mit kleinen Kindern in der Elternzeit informieren und inspirieren lassen 🙂
8. Bildungsurlaub beantragen
In einigen Bundesländern in Deutschland gibt es die Möglichkeit, Bildungsurlaub zu beantragen. In NRW sind das z.B. bis zu 5 Extra-Urlaubstage, die du für anerkannte Bildungsmaßnahmen nutzen kannst. Das kann zum Beispiel ein Sprachkurs sein, der – je nach Regelung des jeweiligen Bundeslandes – auch im Ausland stattfinden darf. Bei unserem Spanisch-Kurs in Mexiko haben wir zum Beispiel eine Professorin aus Berlin getroffen, die hier Bildungsurlaub machte. Für ihren Job brauchte sie das Spanisch nicht, das ist also keine Voraussetzung. Natürlich musst du für die Kosten des Bildungsurlaubs in der Regel selbst aufkommen – hier geht es nur um die zusätzlichen arbeitsfreien Tage.
Wie optimierst du deinen Jahresurlaub? Hinterlasse uns gerne einen Kommentar am Ende dieses Reiseberichts. Wir antworten dir so schnell wie möglich!
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