Reisebericht Montenegro: Wir waren diesen Sommer in Montenegro unterwegs und haben dir in diesem Reisebericht unsere Highlights bei den Sehenswürdigkeiten in Montenegro zusammengestellt. Montenegro gehört definitiv zu den am meisten unterschätzten Reiseländern in Europa. Zum Glück – denn dadurch ist das kleine Land an der Adria noch nicht so überlaufen – und bisher von Pauschal-Urlaub mit riesigen All-inklusive-Hotelbunkern weitestgehend verschont geblieben. Das Schöne an Montenegro ist: das Land ist unheimlich vielseitig: man hat wunderschöne Buchten und Strände, aber auch Berge und Seen. Wer kulturell interessiert ist, kann sich die vielen Kirchen und Altstädte (z.B. in Bar, Kotor oder Budva) anschauen.
In diesem Reisebericht zeigen wir dir die Sehenswürdigkeiten von Montenegro und geben dir am Ende noch ein paar allgemeine Tipps für deine Reise in dem kleinen Balkan-Land. Für jede Sehenswürdigkeit geben wir dir unsere Einschätzung bzgl. Priorität bei deiner Planung und benötigter Zeit vor Ort. So kannst du deine Montenegro-Reiseroute individuell anpassen.
Reiseroute im Überblick: Sehenswürdigkeiten in Montenegro
Damit du dich beim zusammenstellen deiner eigenen Route gut orientieren kannst, haben wir alle Sehenswürdigkeiten in Montenegro in einer Google Maps-Karte eingetragen. Unter der Karte findest du Infos zu den einzelnen Orten und eine Einschätzung wie viel Zeit du dort einplanen solltest.
Kotor und die Halbinsel
Eins der schönsten Örtchen in Montenegro und definitiv eine Sehenswürdigkeit ist Kotor. Kotor liegt in einer von Bergen umgebenen Bucht und ist bekannt für seine schöne und gut erhaltene Altstadt. Das besondere: Die Stadtmauer geht bis hoch in die Berge. Wer Lust hat, kann hier entlang der Stadtmauer den Berg hochwandern. Uns war das bei fast 40 Grad und praller Sonne dann doch zu heiß. Abends ist die Stadtmauer beleuchtet und bietet somit von der anderen Seite der Bucht eine interessante Kulisse.
Einziger Wermutstropfen: Auch Kreuzfahrtanbieter haben das erkannt und halten mit den riesigen Schiffen tagsüber in der kleinen Bucht, an der Kotor gelegen ist. Da wir nicht sicher waren, wie überlaufen Kotor sein wird, haben wir uns für eine Unterkunft auf der anderen Seite der Bucht entschieden. Bis zur Altstadt waren es etwas 25 Minuten Fußweg oder eine kurze Taxifahrt. Der Vorteil: Es war ruhiger und von unserem Balkon hatten wir nicht nur Meerblick, sondern auch freie Sicht auf Kotor und die Stadtmauer am Berg. Wenn du abends aber spontan in die Altstadt möchtest, ist ein Hotel direkt in Kotor sicherlich empfehlenswert.
Hier findest du gute und günstige Hotels in Kotor*.
- Empfohlene Zeit vor Ort: 1 – 2 Tage
- Priorität: 5/5
Lovćen Nationalpark
Der Lovćen Nationalpark befindet sich in unmittelbarer Nähe zu der Bucht von Kotor. Scheinbar – denn zum eigentlichen Zentrum des Nationalparks, dem Njegos-Mausoleum, gelangt man nur über eine ewig lange Serpentinenstraße. Vom höchsten Punkt der Serpentinenstraße bietet einen tollen Blick auf die Bucht von Kotor. Das Mausoleum liegt auf 1660 Metern Höhe und ist die Grabstädte des Bischoffs Petar II. Petrovic Njeos dem “Landesvater” Montenegros. Von dort hat man einen super Ausblick über den gesamten Nationalpark und bei gutem Wetter bis nach Italien. Auch ansonsten ist der Lovćen Nationalpark wirklich schön und hat einige Wanderwege zu bieten. Uns war es aber viel zu heiß zum wandern, sodass wir den Nationalpark lediglich auf der Durchfahrt Richtung Budva besucht haben. Wenn man nicht wandern geht, reicht hier ein halber Tag aber auch völlig aus.
- Empfohlene Zeit vor Ort: 1 Tag
- Priorität: 4/5
Budva
Budva ist eine bei Touristen sehr beliebte Küstenstadt. Das Stadtbild wird deshalb leider von vielen Hotels und im Hafenbereich von teuren Yachten dominiert. Absolutes Highlight ist die schöne Altstadt von Budva, die häufig als kleinere Version von Dubrovnik beschrieben wird. Hier gibt es einige schöne Gebäude und viele Gassen mit kleinen Geschäften zu erkunden. Außerdem gibt es – abgesehen von dem riesigen Hauptstrand von Budva – hinter der Altstadt schöne Strandbuchten. Insgesamt ist Budva aber schon sehr touristisch, daher haben wir uns dazu entschieden, lieber eine Unterkunft im benachbarten Sveti Stefan zu suchen.
Falls du aber in Budva über Nacht bleiben möchtest, findest du hier gute und günstige Hotels in Budva*.
- Empfohlene Zeit vor Ort: 0,5 – 3 Tage
- Priorität: 4/5
Sveti Stefan
Sveti Stefan ist eins meiner Montenegro-Highlights an der Küste. Obwohl die Insel von Sveti Stefan eines der beliebtesten Montenegro-Bild auf Instagram, Pinterest und Co. ist, war das Örtchen überraschend ruhig und entspannt. Die Insel selbst wurde übrigens zu einem Hotel gemacht und ist nicht frei zugänglich. Schöne Bilder kann man aber auch von weiter oben machen – oder du buchst dir dort direkt ein Zimmer.
Abgesehen von dem Hauptstrand direkt um die Insel herum gibt es einen schönen, ruhigeren Strand direkt südlich. Dieser ist am besten über den Campingplatz zugänglich. An diesem kleinen ruhigen Strand gibt es übrigens auch ein direkt am Wasser gelegenes nettes kleines Restaurant – das Crvena Glavica. Von hier hat man einen perfekten Blick auf den Sonnenuntergang.
Auch hier hatten wir Glück mit unserer Unterkunft: Wir haben bereits am Vorabend ein Zimmer bei Apartments Milutin* gebucht und können das uneingeschränkt empfehlen Lass dir nur vorher eine Wegbeschreibung schicken, da die Adresse über eine kleine Fußgänger-Gasse etwas schwierig zu finden ist. Das Foto auf die kleine Insel ist aus unserem Zimmer aus geschossen – ich denke das sagt alles 🙂
Hier findest du gute und günstige Hotels in Sveti Stefan*.
- Empfohlene Zeit vor Ort: 1 – 2 Tage
- Priorität: 5/5
Bar (Bar Stari Grad)
Bar ist meiner Meinung nach ein völlig unterschätzter Ort in Montenegro. Überall liest man immer nur von den schönen Altstädten in Budva und Kotor. Dabei hat Bar auch eine echt schöne und gleichzeitig viel weniger überlaufene Altstadt zu bieten. Die Altstadt liegt etwas außerhalb vom Zentrum und auch nicht direkt am Meer. Folge einfach den Schildern nach “Bar stari grad”. Es gibt eine kleine Fußgängerzone, in der es mehrere Restaurants und kleine Geschäfte gibt. Hier können wir das Restaurant Kaldrma empfehlen. Aber auch das Bedem direkt gegenüber sah sehr gut aus!
Wenn man bis zum Ende der Fußgängerzone läuft, kommt man zur “richtigen” Altstadt, die nur noch aus Ruinen besteht. Hier muss man Eintritt bezahlen (ca. 2 Euro). Dafür hat man einen schönen Ausblick und wenn man etwas später kommt (wie waren gegen 17 Uhr dort), läuft einem auch selten jemand durchs Foto. Neben der schönen Altstadt hat Bar auch einen relativ großen Strand. Von Norden aus kommend ist übrigens direkt am Ortseingang eine coole Strandbar (noch bevor man richtig in den Ort rein fährt). Direkt daneben ist auch ein etwas weniger überlaufender und wunderschöner Strandabschnitt. Sehr zu empfehlen!
Hier findest du gute und günstige Hotels in Bar*.
- Empfohlene Zeit vor Ort: 0,5 – 2 Tage
- Priorität: 4/5
Ulcinj
In Ulcinj sind wir nur kurz gewesen, da der Ort an sich uns etwas zu sehr mit Touristen überlaufen war und daher nicht ganz so charmant wie andere Küstenorte. Warum es Ulcinj trotzdem in unsere Top 10 geschafft hat? Weil es hier einen riesigen 14 km langen Sandstrand bis über die albanische Grenze gibt. Da die meisten anderen Strände in Montenegro eher Kies-Strände sind, ist es eine nette Abwechslung auch mal ins Wasser rennen zu können ohne Felsen oder sonstige Hindernisse 🙂
Hier findest du gute und günstige Hotels in Ulcinj*.
- Empfohlene Zeit vor Ort: 1 – 4 Tage
- Priorität: 3/5
Rijeka Crnojevica
Von Ulcinj aus sind wir ins Inland gefahren, genauer gesagt nach Rijeka Crnojevica. Der Weg dorthin war größtenteils malerisch und führte durch einen Nationalpark. Hier also unbedingt genug Zeit für den Weg einplanen!
Das Dorf ist laut Lonely Planet bekannt für den besten Fisch Montenegros. Natürlich handelt es sich hier im Gegensatz zu den Restaurants an der Küste um Süßwasserfisch aus dem Fluss. Direkt angelacht hat uns das kleine Fischrestaurant Nowy Most gegenüber vom Campingplatz (andere Flussseite). Dieser Eindruck hat sich auch bestätigt. Hier haben wir sehr leckeren Karpfen gegessen. Übrigens: Wenn du mit einem Zelt oder Camper unterwegs bist: Der Campingplatz in Rijeka Crnojevica sah echt gut aus. Da wir kein Zelt dabei hatten, haben wir im Hotel Rijecka Gostiona* geschlafen, was uns gut gefallen hat und noch ziemlich neu restauriert war.
- Empfohlene Zeit vor Ort: 0,5 – 2 Tage
- Priorität: 3/5
Manastir Ostrog
Das Kloster Ostrog ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Montenegro. Das kleine, aber bedeutende orthodoxe Kloster ist mitten in einem Berg eingebaut. Man sieht viele Pilger die trotz hoher Temperaturen den Berg hinauf laufen. Für weniger gläubige Touristen gibt es oben einen Parkplatz. Je nachdem, zu welcher Tageszeit man kommt, kann es sein, dass man lange warten muss, bis man rein kommt. Die Mittagszeit ist vermutlich am schwierigsten. Außerdem solltest du einer christlichen Kirche angemessen gekleidet kommen: Also Schulter und Knie bedeckt. Eintritt wird überraschenderweise nicht erhoben, allerdings gibt es viele Gelegenheiten eine Spende bzw. Geld als Opfergabe zu hinterlassen. Auch wenn wir das Kloster sehenswert fanden, hatten wir im Nachhinein gemischte Gefühle: Wir hatten schon den Eindruck als Touristen, die Pilger, denen dieser Ort wirklich etwas bedeutet, beim Beten und ihrer spirituellen Reise zu stören. Im Nachhinein würde es mir daher wohl reichen, das Kloster von außen anzuschauen.
- Empfohlene Zeit vor Ort: 0,5 Tage
- Priorität: 4/5
Plužine & Durmitor Nationalpark (Zabljak)
Ein weiteres Highlight und absolute Sehenswürdigkeit in Montenegro ist der Durmitor Nationalpark in den Bergen im Inland. Auch wenn du hier von der Küste aus locker vier Stunden (oder vielleicht auch länger) mit dem Auto hin fährst, lohnt sich der Weg. je nachdem, wie viel Zeit du für deinen Gesamt-Trip hast, kannst du hier zwischen 2 und 5 Tagen gut verbringen. Die Region ist übrigens auch fürs Rafting bekannt. Das haben wir allerdings nicht gemacht, da wir im Hochsommer da waren und der Fluss zu dieser Zeit eher wenig Wasser hat. Dadurch wäre das eher eine nette Fahrt für Familien, anstatt wildes Rafting-Abenteuer geworden. Wir haben uns stattdessen für Wandern und Schwimmen entschieden.
Plužine – türkisfarbenes Wasser
Auf dem Weg zum Durmitor Nationalpark solltest du unbedingt den längeren, aber viel viel schöneren Weg über Plužine wählen. Der Fluss hier ist einfach atemberaubend schön mit türkisem Wasser – zumindest wenn die Sonne scheint. Am besten du fährst nachmittags dort entlang, da der Winkel der Sonne starken Einfluss darauf hat, in welcher Farbe das Wasser schimmert. Auch die Gebiergsstraße weiter rüber zum Durmitor ist nicht weniger beeindruckend, sodass du viele Foto-Stopps einplanen solltest!
Hier findest du gute und günstige Hotels in Plužine*.
Ćurevac – Ausblick auf den Canyon
Eine kurze und Wanderung (ca. einstündiger Rundweg) kannst du zum Ćurevac – dem Aussichtspunkt auf den Canyon – machen. Hier solltest du mindestens feste Turnschuhe, am besten aber richtige Wanderschuhe tragen, da der Weg überhaupt nicht befestigt ist. Wir haben netterweise für unsere Montenegro-Reise Wanderschuhe der Marke Haix zur Verfügung gestellt bekommen und waren total froh, diese Ausrüstung dabei zu haben. Der Weg geht ständig auf und ab und ist teilweise kaum noch als Trampelpfad erkennbar. Ein vernünftiges Profil und rutschfester Halt sind da einiges wert. Wir haben uns für das Haix-Modell Black Eagle Adveture 2.1 entschieden und empfehlen die Wanderschuhe guten Gewissens gerne weiter!
Übrigens: Der Eintritt zum Nationalpark kostet 3 Euro pro Person und wird vor Ort abkassiert. Am besten also Kleingeld mitbringen. Behalte auch den Beleg, denn der Eintritt ist den ganzen Tag und auch an anderen Wanderwegen, wie z.B. am Black Lake – gültig.
Black Lake im Durmitor Nationalpark
Der Black Lake (Crno jezero) ist der größte See im Durmitor Nationalpark. Er liegt am Rande des Nationalparks, nur etwa 5 Minuten mit dem Auto entfernt von Zabljak, dem Ort mit den meisten Unterkünften in der Gegend. Nach 15 Minuten Fußweg vom Parkplatz aus gelangt man ans Seeufer und hat einen wunderschönen Blick über den kristall-blauen Bergsee. Auf dem Weg dorthin gibt es übrigens überall kleine Stände, die (leider zu leicht überteuerten Preisen) einheimische Produkte wie Honig, Beeren, Liköre und Pilze verkaufen. Der See selbst bietet wirklich ein wunderschönes Panorma – aber Vorsicht, sobald die Sonne am Abend etwas tiefer steht, verliert sich die kristall-blaue Farbe des Wassers leider. Am besten solltest du also in der Mittagszeit kommen, wenn du die blaue Farbe sehen möchtest.
In dem See kann super schwimmen. Wer mag, kann sich auch ein Ruderboot oder Kayak ausleihen (ca. 10 EUR/Std). Wir haben nach einem erfrischenden Bad eine Wanderung zu den angrenzenden Seen Zminje Jezero und Barno Jezero unternommen. Vorsicht: Man verläuft sich schnell, denn die Wege sind echt schlecht ausgeschildert und die Karten an Wegkreuzungen einfach überhaupt nicht hilfreich. Du solltest dir unbedingt eine Wanderkarte bei der Touristen-Information kaufen (4 EUR) oder eine Wander-App vorher runterladen. Die beiden wesentlich kleineren Seen können aber optisch bei weitem nicht mit dem Black Lake mithalten. Der Zminje See hatte aktuell gar kein Wasser und der Barno Jezero war auch sehr klein und voller Schilf. Also nett, aber nichts besonderes. Für eine kleine Wanderung eignet sich der Weg aber auf jeden Fall.
Hier findest du gute und günstige Hotels in der Nähe vom Durmitor Nationalpark*.
- Empfohlene Zeit vor Ort: 2 – 4 Tage
- Priorität: 5/5
Tivat
Auch Tivat hat schöne Strände und ist ein guter Ausgangspunkt um die Halbinsel zwischen Tivat und Kotor zu erkunden. Hier waren wir in einer der schönsten Unterkünfte unserer Reise: dem House Grabic*, das direkt am Strand gelegen ist. Generell war dieser Teil von Tivat sehr entspannt mit nur wenigen Restaurants und kleinen Stränden. Läuft man allerdings eine Viertel Stunde zu Fuß, kommt man in den Yachthafen von Tivat. Vorab: Solltet ihr nicht auf übertriebenen Luxus stehen, dann spart euch den Weg. Hier steht eine Prollo-Yacht neben der anderen und es reihen sich Luxus-Boutiquen mit Gucci und Co. an teure Restaurants. Man kommt sich vor wie in Monaco oder Monte Carlo. Uns hat das nicht so gefallen, weshalb wir den hinteren Teil, nördlich des Hafens eindeutig empfehlen würden. Ein bis zwei Tage reichen auch hier vollkommen aus.
Hier findest du gute und günstige Hotels in Tivat*.
- Empfohlene Zeit vor Ort: 1 -2 Tage
- Priorität: 3/5
Reisetipps: Anreise nach Montenegro
Direktflüge aus Deutschland sind leider eher die Seltenheit. Eurowings fliegt beispielsweise nur 1x pro Woche von Düsseldorf nach Tivat. Eine weitere Alternative bietet Ryanair mit der Verbindung Berlin-Podgorica. Flüge mit Umstiegen – z.B. in Wien oder Slowenien – gibt es von vielen deutschen Flughäfen in die Hauptstadt Podgorica oder nach Tivat. Eine weitere interessante Option kann es sein, in das nahe-gelegene Dubrovnik in Kroatien zu fliegen und dann über Land einzureisen. Falls du dir einen Mietwagen* nehmen möchtest, solltest du dann allerdings unbedingt vorher die individuellen Regelungen für Überfahrten in Nachbarländer checken.
Wenn man im Süden Deutschlands lebt, kann die Anreise mit dem Auto eine sinnvolle Alternative sein, da man so unabhängig von Gepäckgrenzen ist und keinen Mietwagen mehr braucht. Allerdings dauert die mindestens 15-stündige Autofahrt doch recht lange, weshalb sich diese Option aus unserer Sicht nur lohnt, wenn man mindestens zwei Wochen vor Ort ist. Mit der Bahn oder dem Bus dauert die Anreise aus Deutschland übrigens mindestens genauso lange wie mit dem Auto. Wenn du eh in einem der Nachbarländer auf dem Balkan unterwegs bist, kommst du am besten mit dem Bus nach Montenegro*.
Die Einreise nach Montenegro ist für deutsche Staatsbürger übrigens super einfach – für einen Aufenthalt bis zu 30 Tagen reicht schon ein gültiger Personalausweis zur Einreise.
Reisetipps: Beste Reisezeit für Montenegro
Die beste Reisezeit für Montenegro hängt ganz davon ab, was man in dem Land machen und erleben möchte. So verfügt Montenegro im Winter über einige gut Ski-Gebiete. Hauptreisezeit ist aber der Sommer, den man an der Küste Montenegros mit den vielen schönen Stränden oder aber im Gebirge mit den Bergseen super genießen kann. Da es sich um die Hochsaison handelt, sind zu dieser Zeit allerdings auch viele andere Touristen unterwegs – insbesondere vom Balkan, aus Russland, Polen und Frankreich. In den Monaten Juni-August regnet es selten bis gar nicht und das Thermometer bewegt sich durchgängig jenseits der 30 Grad. Leider bringt das allerdings auch eine erhöhte Waldbrandgefahr mit sich. Im Frühjahr und Herbst ist deutlich weniger los und die Temperaturen deutlich milder – diese Monate bieten sich daher eher für Wanderungen oder Rafting-Trips im Tara-Gebirge an.
Sprachen in Montenegro – wie weit kommt man mit Englisch?
Offizielle Amtssprachen in Montenegro sind neben Montenegrinisch Serbisch, Bosnisch, Albanisch und Kroatisch. Es werden sowohl lateinische als auch kyrillische Schriftzeichen verwendet. Insbesondere in den touristischen Küstenregionen wird allerdings meist das bekannte lateinische Alphabet genutzt, sodass man trotzdem gut klar kommt. Auch mit Englisch kommt man im Normalfall gut aus. Einige Montenegriner sprechen zudem deutsch, weil Sie selbst eine Zeit lang in Deutschland gelebt oder Verwandtschaft dort haben. Einzelne Wörter auf Hinweisschildern etc. kann man auch gut aus der deutschen Sprache ableiten, z.B. Policija (Polizei), Pošta (Post) oder Restauran (Restaurant).
Bestes Transportmittel in Montenegro
Das beste Fortbewegungsmittel in Montenegro ist ganz klar das Auto. Zwar sieht man hier und da Linienbusse, allerdings vor allem in Küstennähe. Sobald man weiter ins Inland möchte, werden diese aber auch schnell weniger und schränken die eigene Mobilität stark ein. Wir empfehlen dir daher einen Mietwagen* zu buchen. Das ist in Montenegro nicht wirklich günstig, aber dennoch die beste Option, wenn man nicht gerade mit dem eigenen Auto angereist ist.
Man sieht außerdem relativ viele Tramper entlang der Küstenstrecke (Backpacker und Einheimische), die sich immer freuen wenn man sie zumindest ein paar Kilometer mitnimmt. Wir hatten schon den Eindruck, dass Trampen in Montenegro grundsätzlich ganz gut funktioniert, aber trotzdem ist man weniger flexibel, wenn man z.B. tagsüber irgendwo stoppen will, aber sein ganzes Gepäck mit dabei hat.
Autofahren in Montenegro
Autofahren in Montenegro ist teilweise wirklich abenteuerlich. Die meisten Straßen (egal ob an der Küste oder in den Bergen) sind wirklich SEHR schmal. Daher sollte man ruhig die günstigste und damit kleinste Mietwagen-Kategorie auswählen. Spätestens wenn dir auf einer zwei Meter breiten Küstenstraße ein 20t-Lkw entgegenkommt, wirst du froh darüber sein, keinen SUV daran vorbeisteuern zu müssen.
Abgesehen von den schmalen und teilweise unbefestigten Straßen sind die Montenegriner allerdings allgemein (für den Balkan eher überraschend) entspannte Autofahrer. Es wird kaum gehupt oder gedrängelt und bis auf das eine oder andere riskante Überholmanöver halten sich die Menschen an die Verkehrsregeln. Das solltest du auf jeden Fall auch tun, denn Polizeikontrollen und Radarfallen gibt es in Montenegro sehr häufig. Also besser an die Geschwindigkeitsbegrenzung halte. Diese betragen innerorts 50 km/h und außerorts meist 80 km/h bzw. auf den neueren Überlandstraßen auch mal etwas mehr (hier unbedingt auf die jeweiligen Schilder achten!).
Unterkünfte in Montenegro
Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in Montenegro in den Touristenregionen zuhauf. Außerhalb kann es schon einmal etwas schwieriger werden etwas passendes zu finden, aber wirkliche Probleme hatten wir selbst in der Hauptsaison nie. Oft werden freie Zimmer am Straßenrand mit Schildern mit der Aufschrift “Sobe” beworben. Selbst in der Hauptreisezeit (August) war es kein Problem, spontan ein Zimmer für die Nacht zu bekommen – man muss also nicht zwangsläufig vorbuchen, obwohl viele Unterkünfte auch auf booking.com* buchbar sind. Es ist auch durchaus üblich, in den Unterkünften einfach nach einem Zimmer für die Nacht zu fragen, es sich dann erst einmal anzuschauen und dann zu entscheiden. Die große Anzahl der Ferienappartements werden von Familien vermietet, die auch mit in dem Gebäude wohnen. Das Gute ist, dass das Geld für die Übernachtung so auch wirklich direkt bei den Familien ankommt. Die Apartments verfügen meistens über eine kleine Küchenzeile. So kann man also super sein eigenes Essen zubereiten. Die Ferienwohnungen, in denen wir übernachtet haben, waren zwar nicht immer hochmodern eingerichtet, waren dafür aber immer sehr sauber. Zudem hatten einige sogar einen Balkon mit direktem Meerblick!
Camping in Montenegro
Eine weitere Alternative ist Camping. Wir haben auf unserem Trip super viele schöne Campingplätze mit einer Top-Lage gesehen. Auch hier hatten wir den Eindruck, dass immer noch Zelt- und Stellplätze frei waren, sodass man also nicht im Voraus buchen muss.
Essen in Montenegro
Das Essen in Montenegro hat uns wirklich positiv überrascht. Wir hatten fettige, fleischlastige Balkan-Küche erwartet und wurden mit leichten, mediterranen Speisen überrascht. An der Küsten und auch im Landesinneren gibt es super leckere Fisch-, Garnelen- und Oktopusgerichte. Gegrillter Oktopus ist zum Beispiel ein montenegrinisches Nationalgericht und wirklich sehr lecker. Auch für Vegetarier gibt es immer eine passende Alternative: sei es griechischer Salat, gegrilltes Gemüse oder Palatschinken (Pfannkuchen). Natürlich gibt es aber für Fleischliebhaber auch die typischen Cevapcici und Lammgerichte. Wir haben auch oft selbst in unserer Unterkunft gekocht. Für den Eigenbedarf deckt man sich am besten in den Supermärkten Franca (selten aber beste Auswahl), Voli (kommt häufiger vor, aber etwas weniger Auswahl) oder Idea (etwas teurer und noch geringere Auswahl, dafür findet man auch in den kleinsten Gemeinden einen Laden) ein. Außerdem gibt es immer wieder frisches Obst und Gemüse am Straßenrand zu kaufen.
Sicherheit in Montenegro
Sicherheit ist in Balkan-Ländern ein gerne diskutiertes Thema. Wir haben uns allerdings zu keinem Zeitpunkt unsicher gefühlt. Ganz im Gegenteil: die Menschen haben einen sehr freundlichen, hilfsbereiten und offenen Eindruck auf uns gemacht. So haben wir uns oft sicherer gefühlt als in manchen Ecken Deutschlands. Auch Taschendiebstahl oder Trickbetrügerei ist uns nicht aufgefallen – anders als in den “etablierten” Touristenregionen Spanien oder Italien.
Auch in Hinblick auf Terrorismus fühlen wir uns aktuell in Metropolen wie Paris definitiv gefährdeter als in Montenegro.
Internet in Montenegro
Roaming ist unserer Erfahrung nach in Montenegro ganz schön teuer! Die uns angebotenen Roaming-Pakete vom deutschen Anbieter waren extrem teuer und haben kaum Datenvolumen gehabt. Auch der Preis fürs Telefonieren lag bei mehr als 5 Euro pro Minute. Wer länger in Montenegro ist, sollte also lieber über eine montenegroianische SIM-Karte nachdenken.
In unseren Apartments gab es allerdings standardmäßig immer relativ gutes WLAN. Wer also damit leben kann, nicht den ganzen Tag über erreichbar und online zu sein, sollte auf teures Roaming verzichten und einfach kurz abends in der Unterkunft Social Media und Emails über WLAN checken.
Bargeld & Kreditkarten in Montenegro
Montenegro hat aufgrund der hohen Inflationsraten im Jahr 1999 die Deutsche Mark als Währung eingeführt. Seit 2002 wird der Euro als offizielle Währung akzeptiert. Und das, obwohl Montenegro kein Mitglied der EU-Währungsunion ist. Das macht das Reisen natürlich wesentlich angenehmer. Wir haben schon Bargeld aus Deutschland mitgebracht, sodass wir nach der Ankunft uns nicht als erstes darum kümmern mussten Geld abzuholen. Geldautomaten gibt es allerdings in jeder größeren Stadt und Touristenregion. Generell ist es allerdings schon empfehlenswert Bargeld dabei zu haben, denn Unterkünfte und Restaurants sind nicht unbedingt auf Kartenzahlung vorbereitet. In größeren Supermärkten und Geschäften wird Kartenzahlung jedoch meist akzeptiert.
Wir selbst haben immer mehrere Kreditkarten dabei: N26* zum Zahlen an der Kasse, DKB* und comdirect* für die Abhebung am Automaten. Alle drei Banken können wir empfehlen.
Kosten & Budget in Montenegro
Die Kosten für Unterkünfte bewegen sich ungefähr zwischen 20-60 EUR. Wir hatten kein Problem damit in der Hauptsaison ein schönes Doppelzimmer für ca. 40 EUR zu bekommen – und das teilweise sogar mit Meerblick und Küchenzeile. Essen gehen ist im Allgemeinen etwas günstiger als in Deutschland, aber nicht wesentlich (z.B. Hauptgericht ~8-15 EUR). Bei Getränken merkt man oft eher einen Preisunterschied zu Deutschland (z.B. großes Bier ~1-2 EUR; Kaffee ~1 EUR).
Auslandskrankenversicherung in Montenegro
Montenegro ist aktuell (noch) nicht Teil der EU. Daher solltest du dich vor deiner Abreise um eine Auslandskrankenversicherung kümmern, falls mal nicht alles nach Plan läuft und du zum Arzt oder sogar ins Krankenhaus musst. Schau doch mal bei STA Travel vorbei. Die vermitteln Auslandskrankenversicherung über einen Sondertarif der Allianz. Wir waren hier während unserer Weltreise versichert und können die Versicherung empfehlen.
Fazit zu unserem Montenegro-Trip
Montenegro ist ein super Reiseziel: Nicht weit weg, relativ günstig, super Wetter, nette Leute und nicht zu überlaufen. Zwei Orte mussten wir auf unserem Montenegro-Trip leider auslassen, da wir es zeitlich nicht mehr dorthin geschafft haben: Herceg Novi und Biogradska Gora. Beides wurde uns aber empfohlen und ist für den nächsten Montenegro-Urlaub fest eingeplant. Vielleicht hast du ja mehr Zeit als wir 🙂
Neben Montenegro ist übrigens Albanien auch einer super Reise-Geheimtipp! Schau dir auch unseren Albanien-Reisebericht an.
Wir hoffen, dass wir dir wertvolle Tipps für deine Reise nach Montenegro geben konnten. Hast du noch Fragen oder weitere Tipps? Hinterlasse uns gerne einen Kommentar am Ende dieses Reiseberichts. Wir antworten dir so schnell wie möglich! Für eine ausgiebige Beratung bieten wir dir übrigens unsere Individuelle Reiseberatung an! Hol dir gerne auch weitere Impressionen mit unseren passenden 360°-Videos oder auf unserem Instagram-Kanal.
Alle Tipps sind unsere persönlichen Empfehlungen und Meinungen. Dieser Artikel enthält möglicherweise Affiliate-Links (auch Werbelinks genannt). Diese sind mit * markiert. Was bedeutet das? Für dich eigentlich nichts. Wir erhalten eine kleine Provision, wenn jemand über diese Links etwas kauft. Der Preis bleibt für dich natürlich gleich, d.h. du bezahlst nicht mehr. Diese Affiliate-Links helfen uns dabei, die laufenden Kosten für unseren Blog zu decken. Wir setzten Affiliate-Links freiwillig, niemand bezahlt uns dafür. Wir verlinken nur Produkte und Dienstleistungen, von denen wir wirklich überzeugt sind und die wir auch unserer eigenen Oma mit bestem Gewissen empfehlen würden! Danke an alle, die uns damit etwas unterstützen!
3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Vielen Dank für den sehr ausführlichen Bericht. Vielleicht ist noch interessant, die Bauernmärkte in Montenegro zu erwähnen. Es gibt dazu eine tolle Übersicht mit allen Märkten in Montenegro: http://bauernmarkt.utjeha.me Viel Spaß!
Super Hinweis, vielen Dank!
Ich war jetzt erst fast drei Wochen in Montenegro traumhaft schön 👌Kann ich wirklich nur empfehlen 😉