Du planst au deiner Südafrika-Rundreise auch eine Safari im Krüger Nationalpark? Zwar kein absoluter Geheimtipp, aber trotzdem eine gute Entscheidung. Der Krüger Nationalpark ist wahrscheinlich einer der bekanntesten Nationalparks der Welt. Wir waren Ende September dort und haben dir unsere Tipps und Erfahrungen in diesem Reisebericht zusammengestellt.
Vor unserer Reise hatten wir oft gehört, der Park sei extrem touristisch und überlaufen. Oder dass man aufgrund der Größe des Parks gar nicht so viele Tiere sehen würde. Das kann ich beides nicht bestätigen. Klar, es waren andere Touristen da, aber ich fand es noch absolut im Rahmen. Tiere haben wir super viele gesehen inklusive vier der berühmten Big 5. Unter anderem haben wir bei unserer Safari im Krüger Nationalpark Löwen, Giraffen, Zebras, Nashörner, Nilpferde, Elefanten, Geparden, Büffel, Warzenschweine, Strauße, Krokodile, Adler und andere kleine Vögel, Springböcke und andere Huftiere gesehen. Als wir da waren, war allerdings auch gerade insbesondere im Norden des Parks eine große Dürre, sodass die Büsche entsprechend vertrocknet und die Sicht somit meist frei war.
Nashörner gehören auch zu den Big Five und sind leider sehr selten geworden
Safari im Krüger Nationalpark
Im Krüger Park fährt man die ganze Zeit mit dem Auto. Aussteigen ist strengstens verboten. Euer Tank sollte also ausreichend voll sein und ihr solltet genug Wasser und ein kleines Picknick für zwischendurch dabei haben. Es ist also nicht, wie ihr es vielleicht aus anderen Nationalparks kennt, dass man irgendwo parkt und dann eine Wanderung macht. Das liegt an den vielen gefährlichen Tieren, die es im Krüger Nationalpark gibt und die einen Spaziergang nicht empfehlenswert machen. In den Camps darf man dann Rast machen und natürlich auch aussteigen. Die Camps sind allerdings auch eingezäunt und werden nachts zugeschlossen.
Löwe auf der Jagd Zebrastreifen 🙂
Safari im Krüger Nationalpark – Selbstfahrer oder Guided Tour?
Es gibt mehrere Optionen, wie ihr eine Safari (Game Drive) im Krüger Nationalpark gestaltet könnt: entweder ihr fahrt selbst mit eurem eigenen Auto oder ihr macht eine geführte Safari-Tour (Game Drive). Diese Game Drives könnt ihr z.B. direkt vor Ort an den Park-Rezeptionen buchen. Es gibt z.B. Touren zu Fuß, mit einem Safari-Auto, Touren im Dunkeln, etc.
Geparden auf unserer self-guided Safari im Krüger NP
Wir sind den ganzen Tag mit unserem eigenen Auto gefahren und haben auch ziemlich viele Tiere gesehen. Trotzdem haben wir uns zusätzlich für zwei Game Drives entschieden, da wir gehofft hatten, mit einem Führer noch mehr scheue Tiere wie Leoparden zu sehen. Daher haben wir einen Night Drive und einen Early Morning Drive gemacht. Beide Drives hätten wir alleine nicht machen können, da der Park und die Rest Camps strenge Öffnungszeiten haben. Es werden dann wirklich die Tore zugemacht und man kommt aus dem Camp nicht mehr alleine rein oder raus. Mit einer Tour mit einem Ranger ist das anders: Der Nacht-Safari Drive mit einem Ranger startet nach Schließung der Tore und der Game Drive am frühen Morgen startet ebenfalls vor der offiziellen Öffnung.
Alternativ kannst du auch bei Portalen wie Get Your Guide bereits vorab eine Safari im Krüger Nationalpark buchen*.
Nacht-Safari mit Löwen
Auch wenn wir insgesamt nicht den Eindruck hatten, dass die Guides sonderlich mehr als wir selbst gesehen hätten, hatten wir bei unserem Night Drive Glück und ein besonderes Erlebnis: Nachdem die Fahrt erst lange relativ ereignislos verlief, haben wir irgendwann einen Löwen gefunden, der mitten auf der noch vom Tag aufgewärmten Straße lag. Das allein war schon toll. Aber das eigentliche Highlight: Nur ein paar Meter entfernt im Gebüsch lag ein weiterer Löwe, der gerade dabei war ein Büffel zu zerlegen. Die beiden hatten offenbar kurz zuvor frische Beute gemacht, denn der Büffel war noch am Bluten und ständig hat man gehört, wenn der Löwe wieder einen Knochen durchgebissen hat. Wir saßen in unserem Safari-Auto nur ganz wenige Meter entfernt!
Fazit zu den Guided Safaris: Insgesamt hatte ich bei unseren beiden Touren nicht den Eindruck, dass die Ranger mehr gesehen hätten als wir, wenn wir alleine waren. Natürlich ist das auch schwierig, da sie ja gleichzeitig fahren müssen. Meine Empfehlung daher: Wenn ihr selbst ein gutes Auge habt und mindestens zu zweit seid (ein Fahrer, ein Spotter), dann fahrt erstmal eigenständig durch den Park. Wenn ihr aber entweder doch nicht so gute Augen habt oder gerne auch mal im Dunkeln nach nachtaktiven Tieren schauen wollte, meldet euch zusätzlich am Parkeingang oder an der Rezeption in den Camps für einen Night Game Drive an. Denn für Safaris im Dunkeln ist man wegen der Torschließungen auf eine Tour angewiesen.
Man erkennt es auf dem Foto nur schwer: Hier frisst ein Löwe einen Büffel auf unserer Nacht-Safari im Krüger Nationalpark
Unterkunft im Krüger Nationalpark
Wer im Krüger Nationalpark übernachten möchte, sollte sich frühzeitig darum kümmern, um noch eine schöne Hütte zu erhalten. Wenn man mehrere Tage dort bleiben will, ist im Park zu übernachten die deutlich angenehmere Option, da man nicht jedes Mal rein und raus fahren muss und sich dadurch das anstellen an der Park-Rezeption jeden Morgen spart. Wir haben eine Nacht außerhalb des Parks und zwei Nächte im Krüger Park selbst geschlafen und waren insgesamt 2,5 Tage im Park. Das fand ich eigentlich auch ausreichend. Weniger würde ich aber auch nicht empfehlen. Die erste Nacht außerhalb der Parkgrenzen haben wir in der Unterkunft A Traveller’s Palm* verbracht. Die Unterkunft hatte ein top Preis-Leistungsverhältnis mit nur ca. 35 EUR pro Nacht für zwei Leute inklusive Frühstück.
Unsere Unterkunft am Rande des Krüger Nationalparks: A Traveller’s Palm
Übernachtung im Olifants Rest Camp im Krüger Nationalpark
Die erste Nacht im Park selbst haben wir im Olifants Rest Camp geschlafen. Das Olifants Rest Camp hat mir sehr gut gefallen und die Hütten waren super ausgestattet, sodass man sich problemlos selbst versorgen kann. Daher macht es Sinn, sich einige Grundlebensmittel, die einen Tag im warmen Auto überleben (z.B. Gewürze, Brot, Müsli, Nudeln, etc.), selbst mitzubringen. Viele Leute haben sogar Kühltaschen mit Grillgut dabei, denn jede Hütte ist mit einem Grillplatz ausgestattet.
Unsere Hütte mit Veranda im Olifants Rest Camp
Essen & Verpflegung im Krüger Nationalpark
Es gibt in den Camps auch immer einen Supermarkt, in dem man sich mit den restlichen Dingen wie Grillfleisch, Grillholz, Bier, etc. eindecken kann – allerdings erwartungsgemäß etwas teurer. Vom Camp-Restaurant im Olifants Rest Camp – und auch von einigen Hütten – überblickt man den Fluss im Tal, wo sich vor allem morgens und abends Tiere wie Nilpferde, Büffel und Co. tummeln und beobachten lassen. Wenn ihr früh bucht, habt ihr vielleicht Glück und erhaltet im Olifants Rest Camp eine Hütte mit Blick auf das Tal. Traumhafter kann man abends nicht grillen! Die Qualität der Restaurants in den Parks ist leider weniger traumhaft. Es handelt sich nämlich nicht um typisch afrikanische Küche, wie ich erwartet hatte, sondern um eine Kette namens Mug & Bean. Kann man essen, muss man nicht. Das Frühstück war allerdings ok – es gab sogar Müsli mit Früchten als gesunde Alternative. Dennoch wäre mein Krüger-Tipp zum Thema Essen: Versorgt euch selbst, indem ihr möglichst viele Lebensmittel bereits mitbringt. Wenn ihr eigenes Camping-Geschirr habt, ist das von Vorteil – auch wenn ihr mittags mal ein Picknick machen wollt.
Wer genau hinschaut, kann im Flussbett Giraffen entdecken Wunderschöner Ausblick beim Frühstück im Olifants Rest Camp Ausblick vom Olifants Rest Camp
Übernachtung im Lower Sabie Camp
Das zweite Camp in Lower Sabie hat mir nicht so gut gefallen wie das erste. Hier im Lower Sabie Rest Camp hatten wir nur noch die günstigste Hütten-Kategorie buchen können und die war wirklich sehr basic und auch nicht mit Küchenutensilien ausgestattet. D.h. man konnte kochen oder grillen, aber man benötigt sein eigenes Geschirr, Besteck etc. Auch hier war wieder die Restaurant-Kette Mug&Beans vertreten, die ich nicht direkt empfehlen würde.
Übrigens: Wenn du auf der Fahrt von Johannesburg zum Krüger Nationalpark bist, solltest du unbedingt einen kleinen Umweg zum God’s Window machen. Von hier hast du eine wunderschöne Aussicht auf den Blyde River Canyon.
Giraffe mitten auf der Straße Sonnenuntergang im Camp Giraffe mit Baby
Wie geht’s nach dem Krüger Nationalpark weiter?
Dieser Bericht ist Teil unserer Artikelserie zu Südafrika. Vom Krüger Nationalpark ging es für uns weiter nach Swasiland. Allgemeine Tipps, wie du in Südafrika sicher reist, findest du in meinem Artikel Sicher reisen in Südafrika.
Hier einmal die gesamte Route: Johannesburg ⇒ God’s Window ⇒ Krüger Nationalpark ⇒ Swasiland ⇒ Drakensberge & Royal Natal Nationalpark ⇒ Clauens ⇒ Lesotho ⇒ Addo Elephant Nationalpark ⇒ Jeffrey’s Bay ⇒ Tsitsikamma Nationalpark ⇒ Plettenberg Bay ⇒ Knysna ⇒ Mossel’s Bay ⇒ Cape Algulhas ⇒ Hermanus ⇒ Betty’s Bay ⇒ Kapstadt & Weinregion ⇒ Kap der guten Hoffnung
Schau dir auch unseren weiteren Stopps auf unserer Reiseroute für Südafrika in 3 Wochen an.
Hast du noch Fragen oder weitere Tipps zur Safari im Krüger Nationalpark? Hinterlasse uns gerne einen Kommentar am Ende dieses Reiseberichts. Wir antworten dir so schnell wie möglich! Für eine ausgiebige Beratung bieten wir dir übrigens unsere Individuelle Reiseberatung an!
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