Kapstadt oder Cape Town ist meiner Meinung nach eine der schönsten Städte der Welt! Hier sollte man unbedingt mindestens vier Tage einplanen. Wenn man noch Ausflüge zum Kap der guten Hoffnung und in die umliegende Weinregion plant, lieber noch mehr. Im Gegensatz zu Johannesburg ist Kapstadt unglaublich lebenswert und lebendig. Auch die Sicherheitslage ist viel entspannter. In den meisten Gegenden kann man unbesorgt zu Fuß laufen – sogar im Dunkeln. Lies hier meinen kompletten Reisebericht über Kapstadt.
Was tun in Cape Town? – Sehenswürdigkeiten in Kapstadt
Party machen auf der Long Street, die Waterfront, der Tafelberg oder das Viertel Bo Kaap sind nicht gerade Geheimtipps für Kapstadt. Dennoch sollte man nichts davon verpassen bzw. Kann man sich die Touri-Spots auch individueller gestalten.
Die Waterfront in Kapstadt ist weltberühmt und dementsprechend absolut touristisch mit teuren Restaurants und Souvenir-Shops. Der Food-Market an der Waterfront ist allerdings super. Hier ist neben den gewöhnlichen Speisen aus aller Welt, die man von Food-Markets so kennt, auch ein Stand an dem man frittierte Würmer essen kann. Schmecken etwas fischig, aber sollte man einfach mal probieren. Von der Waterfront aus kann man auch nach Robben Island fahren – Nelson Mandelas langjähriges Gefängnis. Einen Ausflug nach Robben Island habe ich nicht gemacht, da ich einfach kein großer Museums-Fan bin und mir daher das Apartheid-Museum in Jo’burg gereicht hat.
Tafelberg besteigen
Den Tafelberg kann man entweder hochwandern oder mit der Seilbahn hochfahren. Aus Zeitgründen haben wir die Touri-Variante Seilbahn gewählt (ja, ich weiß, das ist ziemlich lame). Wenn du das ebenfalls planst, solltest du entweder sehr sehr früh morgens oder aber erst wieder am Nachmittag kommen wenn der erste Andrang weg ist. Andernfalls steht man locker 2-3 Stunden in der Schlange zur Seilbahn. Gegen 9 oder 10 Uhr ist es wahrscheinlich am schlechtesten und du musst ewig warten. An vielen Tagen kann es sein, dass die Seilbahn wetter-bedingt gar nicht fährt. Dann sollte man auch auf gar keinen Fall hochwandern. Denn auch wenn es unten gar nicht so schlecht aussieht, kann es oben sehr windig oder regnerisch sein. Oben auf dem Tafelberg kann man auch kleinere Wanderungen machen und es gibt unendlich viele schöne Foto-Spots, daher man sollte allein dafür ca. eine Stunde auf dem Berg selbst einplanen. Außerdem gibt es ein Café, das allerdings nicht allzu besonders ist. Am besten man bringt sich selbst eine Kleinigkeit zu Essen und vor allem ausreichend Wasser mit.
Alternativ zum Tafelberg gibt es noch den Lion’s Head, den man hochwandern kann. Eine Wanderung hoch zum Lion’s Head habe ich leider zeitlich nicht mehr geschafft, da Kapstadt meine letzte Station der Afrika-Reise war. Die Wanderung zum Lion’s Head steht on Top of the List für meinen nächsten Besuch.
Bunte Häuser in Kapstadt: Bo Kaap
Bo Kaap ist ein kleines Viertel in Kapstadt, das man immer wieder auf Postkarten und anderen Bildern sieht. Die Häuser hier sind alle kunterbunt und wirklich eine schöne Kulisse. Das Viertel liegt sehr zentral, d.h. man kann zum Beispiel von der Long Street oder Kloof Street aus in ca. zehn Minuten dort hinlaufen. Es reicht, wenn man sich eine halbe bis ganze Stunde Zeit nimmt um durch die Straßen zu laufen und ein paar Bilder zu machen. Bei Sonnenschein wirken die Farben am besten, daher besuche das Bo Kaap Viertel lieber tagsüber bei gutem Wetter. Wie man meinem Foto ansieht, fängt es bei unserem Besuch bereits an zu dämmern und die Farben kommen so einfach nicht mehr so gut zur Geltung.
Township-Besuch bei Kapstadt
Wenn man noch nicht im Township war, kann man von Kapstadt aus eine Township-Tour nach Khayelitsha machen. Wir haben allerdings bereits in Johannesburg eine Tour durch das Township Soweto gemacht. Erst hatten wir Skrupel, da wir keine Lust auf „Zoo-Besuch im Township“ hatten, aber so sind die Touren tatsächlich nicht. Es ist eher wie eine normale Stadtführung. Ich würde eine Tour zu Fuß empfehlen – egal ob in Khayelitsha oder Soweto. Wichtig ist nur, dass man nicht alleine rumläuft, sondern einen Local dabei hat.
Strände in Kapstadt
Kapstadt liegt direkt am Meer, sodass man City-Trip und Strand perfekt verbinden kann. Einer der berühmtesten trände in Kapstadt ist Camps Bay. Dieser Strand gilt als der Strand der Reichen und Schönen. Auch wenn das erst mal nicht so sympathisch klingt, hat es mir hier wirklich sehr gut gefallen. Der Strand ist wunderbar hinter einem Berghang gelegen mit 360 Grad-Panorama. Camps Bay ist auch ein Top-Spot zum Sonnenuntergang schauen.
Muizenberg ist bekannt für seine bunten Strandhäuschen. Die bunten Häuser am Strand sind wirklich ein hübsches Fotomotiv und auch ansonsten war der Strand schön. Allerdings ist Muizenberg nicht so zentral gelegen wie etwa Camps Bay und man muss mit dem Auto ungefähr eine halbe Stunde (je nach Verkehr) einplanen.
Zum Bloubergstrand muss man mit dem Auto oder einem Mini-Taxi hinfahren. Man kann Kite- und Windsurfer beobachten. Ins Wasser sollte man nicht unbedingt gehen, da es sich um einen Hotspot für Weiße Haie handelt.
Kap der Guten Hoffnung
Ein Tagesausflug von Kapstadt zum Kap der guten Hoffnung (Cape of Good Hope) ist absolut empfehlenswert! Die Landschaft ist super schön. Leider ist das Kap touristisch ziemlich überlaufen und vor allem die beiden Top-Spots Cape Point – da wo der Leuchtturm steht – und das Kap selbst – also da, wo das Schild steht – sind voller Touristen-Busse. Das ist echt etwas schade. An dem Schild „Kap der Guten Hoffnung“ stand ungelogen eine 30 Meter lange Schlange für das obligatorische Erinnerungsfoto… Mein Tipp: Foto einfach seitlich machen.
Wenn man die etwas weniger befahrenen Abzweigungen im Nationalpark nimmt, landet man jedoch an etwas einsameren Stränden. Trotz des Trubels würde ich einen Ausflug zum Kap der guten Hoffnung jedem empfehlen. Auf dem Weg dahin fahrt ihr über eine Mautstraße und das Kap selbst ist ein Nationalpark, der Eintritt kostet. Ihr solltet daher Bargeld dabei haben. Im Park gibt es ein Café und unterwegs sind einige Farmshops mit Cafés bzw. wenn ihr durch Simon’s Town fahrt, sind dort auch einige Restaurants.
Wein-Tour nach Stellenbosch und Franschhoek
Wenn man in Kapstadt ist, muss man unbedingt Wine Tasting im weltberühmten Stellenbosch machen. Das ist zugegebenermaßen kein Geheimtipp. Man hat verschiedene Möglichkeiten: Man fährt selbst zu einem oder mehreren Weingütern oder man macht eine Wine-Tasting-Tour. Eine Tour hat den Vorteil, dass man selbst nicht fahren muss und trinken kann. Denn wenn man nicht gerade auf dem Weingut selbst auch schläft, wird es irgendwann mit dem Fahren ungünstig und jedes Mal den guten Wein ausspucken will man ja auch nicht. Wir haben aus diesem Grund von Kapstadt aus eine Tour mit African Story gemacht (750 R pp). Normalerweise versuchen wir immer geführte Touren zu vermeiden und alles auf eigene Faust zu machen, aber aus den oben genannten Gründen, haben wir uns diesmal anders entscheiden. Mit der Tour waren wir auch echt zufrieden und würden diese auch absolut weiter empfehlen. Unser Guide Jimmy war super und konnte einiges über Wein erzählen ohne dass es langweilig wurde. Wir waren auf vier Weingütern in Stellenbosch, Franschhoek und Paarl und haben dort jeweils ca. 4-5 Weine probiert und etwas über die Herstellung erfahren. Im Preis der Tour war zudem ein Mittagessen enthalten. Die Gruppe war relativ jung und entspannt, was die Tour echt gut gemacht hat.
An den einzelnen Gütern hatte man die Möglichkeit Wein direkt zu kaufen und die Preise sind echt in Ordnung. Gut war auch, dass wir uns zu keinem Zeitpunkt dazu gedrängt gefühlt haben, etwas zu kaufen. Wer Wein kaufen möchte, sollte daran denken, dass man pro Person nur eine begrenzte Liter-Zahl zollfrei mit nach Hause nehmen darf. Falls Kapstadt die letzte Station eures Trips ist, solltet ihr das im Hinterkopf behalten.
Am Ende einer solchen Tour sollte man übrigens nicht vergessen seinem Guide ein Trinkgeld zu geben.
Restaurants, Bars und Märkte in Kapstadt
Die Kloof Street in Gardens ist bei Locals super beliebt und das neue In-Viertel mit vielen tollen Restaurants und Bars. Hier ein paar, die mir besonders gefallen haben:
- Das Restaurant Bombay Bicycle Club ist anders als man vielleicht denkt. Denn hier gibt es anders als der Name vermuten lässt kein indisches Essen, sondern eine gemischte Speisekarte mit Steak und Co. Das Restaurant ist total verrückt eingerichtet und erinnert an ein Piratenschiff. 158 Kloof Street (recht weit oben) in Gardens
- Das Café Paradiso auf der Kloof Street soll auch gut sein.
- Das Arnolds soll gutes Game-Fleisch – also Strauß, Kudu, Warzenschwein, Springbock etc. – servieren. 60 Kloof Street in Gardens
- Once in Cape Town ist Bar und Hostel zugleich. Die Bar Once in Kapstadt ist rund um die Uhr gut besucht und hat eine tolle Atmosphäre. Hier gibt es vorwiegend Getränke, aber auch Pizza und andere Snacks. 73 Kloof Street in Gardens
- Einen Abend waren wir auf der Long Street bei Mama Africa essen. Das ist vermutlich eins der touristischsten Restaurants, aber wir hatten Lust außergewöhnliche Fleischsorten zu probieren und das Restaurant war gerade in der Nähe. Von innen ist alles übertrieben afrikanisch dekoriert und die Preise sind auch eher am oberen Mittelmaß, aber geschmeckt hat es uns super.
Wenn man die Kloof Street weiter runterläuft, kommt man nach circa zehn Minuten zur Long Street. Die Long Street ist für Essen, Trinken und Party bekannt. Ich finde die Kloof Street allerdings wesentlich entspannter und nicht ganz so touristisch wie die berühmte Long Street.
Ebenfalls empfehlenswert ist der Foodmarket an der Waterfront. Hier gibt es außer den inzwischen von Food Markets gewohnten Speisen aus aller Welt, auch einen Stand mit frittierten Würmern im Angebot. Die Mopane Worms sind an sich knackig und schmecken etwas fischig – sollte man einfach mal selbst probieren!
Samstags findet zwischen 9 und 15 Uhr in der Old Biscuit Mill der Neighbourgoods Market statt. Der Markt erinnert an Märkte in London und hat einen der besten Food Märkte, auf denen ich je war. Hier gibt es wirklich alles, was man sich kulinarisch vorstellen kann! Rund um den Neighbourgoods Market ist es nur schwer einen Parkplatz zu finden, also am besten früh kommen oder damit rechnen, dass man ein paar Meter laufen muss. Der Markt ist teils drinnen, teils draußen und findet laut Website bei jedem Wetter statt.
Wie geht’s nach Kapstadt weiter?
Kapstadt ist nicht dein einziges Reiseziel in Südafrika? Schau dir auch unsere weiteren Stopps auf unserer Südafrika-Reiseroute an. Allgemeine Tipps, wie du in Südafrika sicher reist, findest du in meinem Artikel Sicher reisen in Südafrika.
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