Chiapas ist eine absolut sehenswerte Reiseregion im Süden Mexikos. Wir waren zwei Monate mit unserem Bulli in Mexiko unterwegs und haben auch in Chiapas halt gemacht. In diesem Reisebericht verraten wir dir unsere Highlights und Sehenswürdigkeiten in Chiapas und geben dir Tipps für deine Chiapas-Reiseroute. Außerdem berichten wir dir zum Thema Sicherheit in Chiapas und unseren Erfahrungen auf der berüchtigten Ruta 199 zwischen Sna Cristobal und Palenque.
Reiseroute in Chiapas im Überblick
Hier einmal unsere Mexiko-Route insgesamt im Überblick – natürlich inklusive Chiapas (wenn du zoomst, siehst du auch nur Chiapas):
Chiapas-Sehenswürdigkeiten
Im Folgenden findest du detaillierte Infos zu den einzelnen Orten und Chiapas-Sehenswürdigkeiten. Wir geben dir zudem für jede Sehenswürdigkeit eine Einschätzung hinsichtlich Priorität und empfohlener Zeit vor Ort. So kannst du deine Chiapas-Reiseroute individualisieren – je nachdem, wie viel Zeit du für deine Reise in Mexiko hast. Wir haben übrigens noch weitere Berichte, falls du auch noch nach Oaxaca, ins Zentrum von Mexiko oder auf die Yucatán-Halbinsel möchtest.
Sumidero Canyon (Nationalpark)
Der Sumidero Canyon ist eines unserer Highlights der Chiapas-Sehenswürdigkeiten. Er liegt im gleichnamigen Nationalpark und ist etwa eine Stunde Autofahrt von San Cristobal de las Casas entfernt. Von dort aus werden viele Tagestouren zum Canyon angeboten – sofern du kein eigenes Auto hast.

Den Sumidero Canyon kannst du auf zwei Arten erkunden: Entweder von unten per Boot oder von oben von einem der Aussichtspunkte. Du kannst mit dem eigenen Auto zu den Aussichtspunkten hoch oben am Canyon fahren. Es gibt fünf Aussichtspunkte. Allzu viele Wanderwege haben wir nicht gesehen, allerdings waren wir auch erst ziemlich spät nachmittags da, sodass wir eh keine Zeit mehr dafür gehabt hätten. Für die Aussichtspunkte solltest du 2-3 Stunden einplanen. Beachte auch, dass es oben deutlich (!) kühler ist als unten in der Stadt.
Der Eintritt in den Sumidero Nationalpark kostet 34 Pesos pro Person und du erhälst ein Armband. Mit dem Bändchen von oben, bekommst du entsprechend 34 Pesos Rabatt auf die Bootstouren, die unten durch den Canyon angeboten werden. Das gilt auch umgekehrt: Wenn du die Bootstour zuerst machst und dein Bändchen behältst, musst du später an den Aussichtspunkten nicht mehr die 34 Pesos Eintritt bezahlen.

Im Sumidero Nationalpark selbst kann man nicht übernachten. Wir durften jedoch unten am Bootsanleger kostenlos im Bulli übernachten. Du hast keinen Bulli? Dann finde hier ein gutes und günstiges Hotel nahe des Sumidero Canyons*.
- Priorität: 4/5
- Empfohlene Zeit vor Ort: 1 Tag

San Cristobal de las Casas (Kolonialstadt)
San Cristobal de las Casas ist eine der bekannten Chiapas-Sehenswürdigkeiten und Haupt-Anlaufstelle vieler Reisenden in der Region. Der Ort trumpft mit einer schönen Altstadt, ist aber auch ziemlich touristisch und kommerzialisiert. Überall gibt es Cafés mit Chiapas-Kaffee, Restaurants, die auf westliche Geschmäcker abgestimmt sind, sowie Tour-Anbieter und Hotels. Wenn du ein eigenes Fahrzeug hast, reichen 1-2 Tage in San Cristobal. Wenn du jedoch von Touren abhängig bist, dann ist San Cristobal ein gutes Ausgangspunkt für Tagesausflüge in die Region und du solltest entsprechend mehr Tage einplanen.
Wir haben in San Cristobal mit unserem Bulli gecampt. Du magst kein Camping? Finde hier ein gutes und günstiges Hotel in San Cristobal de las Casas*.
- Priorität: 4/5
- Empfohlene Zeit vor Ort: 2-3 Tage bzw. länger, wenn du von hier aus Tagestouren zu den anderen Orten machst

Chamula (Kirche & Dorfleben)
Das kleine Ort Chamula liegt nur wenige Kilometer von San Cristobal entfernt. Daher empfehlen wir die Chiapas-Sehenswürdigkeit Chamula als Tagesausflug, da das Dorf aus unserer Sicht zum Übernachten eher weniger geeignet ist. Außer der Kirche und dem Marktplatz gibt es nicht allzu viel in Chamula zu sehen. Daher bist du vermutlich nach 1-2 Stunden fertig mit Sightseeing in Chamula.
Die Kirche – die Hauptsehenswürdigkeit von Chamula – ist von außen typisch mexikanisch, aber von innen extrem besonders. Der Boden ist voller Tannennadeln, es brennen Tausende von Kerzen – meist ebenfalls auf dem Boden – gruselige Heiligenfiguren, Blumen, der Altar ist mit bunten Luftballons, Luftschlangen und blinkenden bunten Lichterketten geschmückt. Eine davon macht so eine nervige Melodie, die an die monotonen Klingeltöne der ersten Nokia-Handys erinnert. Die teilweise gruseligen Geschichten über das Dorf kamen mir persönlich etwas aufgebauscht und überbewertet vor. Hätte ich vorher nicht so viel darüber gehört, wäre mir ehrlicherweise in Chamula nichts ungewöhnlich vorgekommen.
- Priorität: 3/5
- Empfohlene Zeit vor Ort: ein paar Stunden

Agua Azul (Wasserfälle)
Agua Azul ist einer der vielen Wasserfälle in Chiapas – und eine der Hauptattraktionen in der Region. Fast alle Tour-Anbieter in San Cristobal de las Casas und Palenque bieten Tagesausflüge nach Agua Azul an. Dementsprechend überlaufen sind die Wasserfälle leider. Direkt am Parkplatz und entlang des Flusses gibt es zahlreiche Souvenirläden und Restaurants. Wir waren zwischen Weihnachten und Silvester dort – wenn fast jeder Mexikaner Urlaub hat. Schätzungsweise 95 % der Touristen waren augenscheinlich Mexikaner. Zumindest wirkte es daher trotz der vielen Menschen authentischer als z.B. die Riviera Maya, wo nur Europäer und Amerikaner unterwegs sind.

Das Gute jedoch: Die meisten Menschen sind faul. Sobald du dich ein paar Meter vom Parkplatz bzw. ersten Aussichtspunkt entfernst, wird es schlagartig leerer und du kannst in Ruhe baden. Besonders gut hat es uns etwas weiter flussabwärts gefallen. Hier haben wir tolle Fotos ohne eine andere Menschenseele drauf machen können. Doch auch flussaufwärts laufen lohnt sich. Es gibt immer wieder weitere Wasserfälle und Aussichtspunkte. Übrigens: Als wir da waren gab es in Agua Azul noch kein Drohnen-Verbot, am besten du informierst dich aber nochmal.

Der Eintritt zu Agua Azul hat 50 Pesos pro Person gekostet. Für Camping in unserem Van auf dem Parkplatz mussten wir nichts extra zahlen. Camping lohnt sich hier übrigens allein deshalb, weil du morgens direkt ins Wasser springen kannst und die Wasserfälle für dich hast, bevor die großen Tour-Busse ankommen.
Du magst kein Camping? Finde hier ein gutes und günstiges Hotel in Agua Azul*.
- Priorität: 5/5
- Empfohlene Zeit vor Ort: 0,5 – 1 Tag

Cascadas Roberto Barrio (Wasserfälle)
Die Cascadas Roberto Barrio sind wunderschöne Wasserfälle mit allem, was man sich in einem Freizeitbad wünschen kann: Schwimmen, Springen, Wasserfälle zum Durchschwimmen, Rutschen von Felsen, etc. Man kann kaum glauben, dass man das alles einfach so in der Natur von Chiapas findet. Und das beste: Im Gegensatz zu anderen Wasserfällen wie Agua Azul sind die Roberto Barrio Wasserfälle touristisch noch nicht so stark erschlossen und deutlich weniger überlaufen.
Roberto Barrio Wasserfälle Rutschen an den Roberto Barrio Wasserfällen – Nachmachen auf eigene Gefahr 🙂
Der Eintritt zu diesen Chiapas-Sehenswürdigkeiten war mit 30 Pesos (etwa 1,50 Euro) sehr verkraftbar. Generell sind die Wasserfälle noch ein echter Geheimtipp! Es kommen kaum Touren hierher und auch die wenigen Verkaufsstände auf dem Weg zwischen Wasserfällen und Parkplatz wirken eher, als würden ein paar Locals damit ihr Leben finanzieren: Einer brät Hähnchen bei sich im Garten, der andere verkauft frische Kokosnüsse zum Trinken, der nächste Schokolade aus Kokao aus Chiapas. Also (noch) kein großer Kommerz! Auch Drohnen schienen hier an den Roberto Barrio Wasserfällen in Ordnung zu sein. Aber Achtung: Seit wir 2018/2019 in Mexiko waren, wurden neue Drohnen-Gesetze erlassen – also lieber nochmal informieren!
Wir haben direkt an den Roberto Barrio Wasserfällen keine Hotels gesehen. Daher empfehlen wir dir einen Tagesausflug von Palenque aus zu machen und in Palenque* zu übernachten.
- Priorität: 5/5
- Empfohlene Zeit vor Ort: 0,5 – 1 Tag

Palenque (Maya-Ruinen)
Palenque gehört zu den für uns beeindruckendsten Maya-Ruinen in Mexiko. Die Maya-Stätten liegen mitten im Dschungel und haben ein entsprechend cooles Dschungelruinen-Flair. Am besten du kommst möglichst früh morgens um den großen Touristenmassen zu entkommen.
Wir haben im Campingbereich des Hotels Mayabell in Fußnähe der Ruinen übernachtet. Das Hotel sah auch für normale Nicht-Camping-Gäste sehr gut aus!
Du magst kein Camping? Finde hier ein gutes und günstiges Hotel in Palenque*.
- Priorität: 5/5
- Empfohlene Zeit vor Ort: 1 Tag

Sicherheit in Chiapas
Vor unserer Reise durch Mexiko haben wir uns eine Straßenkarte besorgt und Peter hat sich beim Auswärtigen Amt über die aktuelle Sicherheitslage schlau gemacht. Alle Gebiete, von denen das Auswärtige Amt abrät, haben wir dann auf der Karte schraffiert um einen guten Überblick zu bekommen und unsere Route entsprechend geplant. Natürlich kann es sich jederzeit ändern, welche Region als gefährlich gilt, aber allgemein wird vor allem von den Grenzregionen zu den USA abgeraten. Am besten du informierst dich kurz vor deiner Abreise noch einmal selbst. Lass dich aber bitte nicht verrückt machen. Stand 2018/2019 ist Mexiko wirklich nicht so unsicher, wie es in den Medien verkauft wird!
Sicherheit in Chiapas: die berüchtigte Ruta 199
Die einzige Region, die in Chiapas als gefährlich gilt und durch die wir gefahren sind, ist die Ruta 199 zwischen San Cristobal de las Casas und Palenque. Hier gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Überfälle auf Touristen, teilweise sogar Todesfälle. Wir haben lange hin- und herüberlegt, ob wir das Risiko eingehen sollen. Im Endeffekt haben wir uns dafür entschieden. Mexikaner hatten uns gesagt, solange wir früh losfahren und tagsüber unterwegs sind, sollte es kein Problem geben. Wir sind in eine Straßenblockade gekommen, wo wir 100 Pesos (etwa 4-5 Euro) an die dort herrschenden Zapatisten zahlen mussten. Dann wurde das Nagelbrett von der Straße gezogen und wir durften passieren. Wir hatten nicht das Gefühl, dass die Straße gefährlich sei. Allerdings haben wir später erfahren, dass nur ein Tag vorher ein Reisebus überfallen und ausgeraubt wurde. Am besten du informierst dich vorher vor Ort bei Einheimischen über die aktuelle Lage.
Fazit zur Sicherheit in Chiapas: Wir haben uns mit Ausnahme der Ruta 199 in Chiapas stets sicher gefühlt. Teilweise haben wir sogar wenn es zu heiß war, mit offenem Kofferraum im Bulli übernachtet. Vermeide einfach Regionen, von denen abgeraten wird, wende deinen gesunden Menschenverstand an und höre im Zweifel auf dein Bauchgefühl wenn du durch Mexiko reist!
Fazit zu Chiapas-Sehenswürdigkeiten & Reiseroute
Chiapas ist eine wunderbare Reiseregion in Mexiko! Chiapas ist bisher vom westlichen Massentourismus verschont geblieben und noch sehr authentisch. Auch die Preise – sowohl das Preiseniveau allgemein, als auch die Eintrittspreise zu den Chiapas-Sehenswürdigkeiten – sind dementsprechend deutlich niedriger als in manch anderer Region in Mexiko, wie z.B. dem Yucatán. Chiapas gilt jedoch auch als gefährlich. Wir selbst haben zum Glück nie schlechte Erfahrungen gemacht, aber haben von anderen entsprechende Geschichten gehört. Das Fazit ist dementsprechend uneindeutig. Wir können dir nicht garantieren, dass dir nichts passiert, aber gehen gleichzeitig auch nicht davon aus. Man kann überall Pech haben – wir würden jedenfalls wieder nach Chiapas reisen.
Reise-Video über Chiapas
Du hast immer noch keinen richtigen Eindruck von Chiapas und deiner Reiseroute? Dann schau dir unser Video an und lass dich für deine Mexiko-Reise inspirieren!
Wenn du noch weitere Regionen in Mexiko besuchen willst, schau auch bei unseren Routen-Tipps für das Zentrum von Mexiko, Yucatán und Oaxaca vorbei! Außerdem haben wir dir noch allgemeine Tipps für Backpacking, Roadtrips und Rundreisen in Mexiko zusammengestellt sowie einen Bericht zu Vanlife in Zentralamerika. Wir selbst haben uns bei unserer Routenplanung unter anderem auf Pinterest inspirieren lassen. Schau dir gern auch unsere Mexiko-Pinnwand an!
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