Du möchtest Backpacking in Kuba machen und das Land auf eigene Faust erkunden? Mit unseren Reisetipps aus eigener Erfahrung zeigen wir dir, was auf deiner Kuba-Individualreise abseits des Pauschaltourismus beachten musst!
Günstig nach Kuba mit Direktflügen nach Varadero & Havanna
Der Hauptgrund für den florierenden Kuba-Tourismus ist ohne Frage der wachsende Pauschaltourismus auf der Karibik-Insel. Das hat aber auch sein Gutes für Individualreisende: Es gibt es ganzjährig relativ günstige Direktflüge (z.B. mit Eurowings) nach Varadero und Havanna.
Die Beste Reisezeit für Kuba ist zwischen November und April, von Mai bis Oktober ist es deutlich regnerischer. Wir waren im April (über die Osterfeiertage) auf Kuba und hatten durchgehend super Wetter! Hier zeigen wir die, wie du für wirklich jeden Zeitraum immer den günstigsten Flug findest!
Dinge die du vor deiner Kuba-Individualreise erledigen musst
Aufgrund seiner politischen Situation ist Kuba ein bisschen speziell, was die Einreisebestimmungen angeht. Neben einer Touristenkarte, die unbedingt vor Reiseantritt in Deutschland gekauft werden muss, benötigst du auch eine Bestätigung deiner Auslandskrankenversicherung in spanischer Sprache. Die Touristenkarte kann man für 25 Euro einfach bei seiner Airline am Flughafenschalter kaufen. Die Bestätigung sollte man ein paar Wochen vor Reiseantritt bei seiner Auslands-Krankenversicherung (z.B. HUK-COBURG) beantragen. Wenn man sagt, dass man die Versicherungs-Bestätigung für die Einreise nach Kuba benötigt, wissen die Krankenkassen normalerweise schon Bescheid und alles sollte dir ohne größeren Erklärungsbedarf kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.
Währungen, Bargeld und Kreditkarten-Nutzung in Kuba
Auch in Sachen Geld herrschen in Kuba einige Besonderheiten: Es gibt zwei verschiedene Währungen. Der Cuban Peso Convertible (kurz CUC) ist eine Art “Touristen-Währung”, wird aber auch von den reicheren Kubanern für den Kauf von Importgütern, die ein bisschen “Alltagsluxus” bringen, verwendet. Der CUC ist an den USD gekoppelt und für Touristen das Hauptzahlungsmittel. Auf der anderen Seite steht der Moneda nacional (CUP): die Währung, in der die Kubaner ihren “Lohn” vom Staat erhalten und mit dem sie ihre täglichen Ausgaben decken. Als Tourist ist es eher unüblich, sein Geld in CUP zu wechseln, ist aber in den lokalen Wechselstuben (CADECA) problemlos möglich. Hiervon kann man dann neben Snacks – wie z.B. der unter Backpackern bekannten “Peso-Pizza” – auch z.B. Früchte an den zahlreichen Straßenständen kaufen. Insgesamt ist es in Kuba immer sehr ratsam, möglich viel Bargeld von Deutschland aus mitzubringen, da Geldautomaten außerhalb von Varadero und Havanna sehr rar sind. Kreditkarten (z.B. VISA oder Mastercard) werden nur in sehr wenigen Restaurants akzeptiert. Beim Geldwechsel unbedingt zweimal nachzählen, hier stecken sich die Damen und Herren an den Wechselschaltern gerne ein paar Scheine ein. Mit USD kann man auf Kuba übrigens nicht viel anfangen (zumindest war dies in 2015 noch so) – Euros sind da schon wesentlich beliebter.
Auf eigene Faust reisen in Kuba – Mietwagen vs. Viazul-Bus
Im sozialistischen Kuba sind Neuwagen immer noch Mangelware. Dementsprechend teuer sind Mietwagen zu bekommen. Wer bereit ist, etwas mehr zu zahlen, der sollte sich aber auf jeden Fall einen Mietwagen nehmen. An viele Ecken der Insel gelangt man ansonsten nur schwer und die Straßen sind aufgrund des Auto-Mangels erfrischend leer. Allerdings sieht man auf den “Autobahnen” auch viele andere Verkehrsteilnehmer, wie Kutschen, Esel, Fahrräder etc.,
Die beste Möglichkeit sich über weitere Strecken fortzubewegen sind die (staatlich kontrollierten) Viazul-Busse. Die einzelnen Routen können vor Ort oder noch besser einfach vorab online gebucht werden. Frühzeitig buchen solltest du auf bestimmten Strecken auch unbedingt tun, da manche Routen nur einmal täglich befahren werden und irgendwann ausgebucht sind. Die Busse chinesischer Marke sind relativ neuwertig und auch immer gut gefüllt – jeder Platz, der nicht an Touristen geht, wird kurzerhand vom Busfahrer an die am Straßenrand wartenden Kubaner vergeben.
Eine weitere Möglichkeit der Fortbewegung sind private Fahrer. An jeder Ecke bekommt man (staatlich eigentlich nicht geduldete) Angebote, mit dem Auto des Bruders eines Cousins zweiten Grades an seine nächste Destination zu gelangen. Das ist meistens nicht die günstigste Wahl, aber natürlich um einiges flexibler als die Busverbindungen.
Unterkünfte in Kuba – Hotels vs. Casas Particulares
Abgesehen vom Pauschalurlaubs-Hotspot Varadero gibt es auf Kuba nur eine Handvoll staatlich kontrollierter Hotels. Die Hotels sind relativ teuer und entsprechen auch nur bedingt dem europäischen Standard. Die deutlich bessere Wahl sind die sogenannten Casas Particulares. Diese Privatunterkünfte sind bei den Kubanern eine beliebte Einnahmequelle. In den Hauptdestinationen versucht so ziemlich jeder Kubaner mindestens ein Zimmer an Touristen zu vermieten. Wir hatten ausschließlich gute Erfahrungen mit den Casas Particulares. Neben den sehr schön hergerichteten Zimmern konnte man so ein wenig in das Leben der Kubaner eintauchen und sich auch lecker bekochen lassen. Teilweise wohnt man wirklich in einer Wohnung mit den Familien, manchmal sind es aber auch separate Ferienappartements. Die Preise bewegen sich meist um die 30 EUR pro Nacht für ein Doppelzimmer. Dazu kommen bei Bedarf ca. 5 EUR für ein leckeres Frühstück und jeweils 8-12 EUR für Mittag- oder Abendessen. Ob für die Gäste gekocht wird oder nicht sollte man allerdings vorher erfragen.
Inzwischen sind einige Casa Particulares sogar bei booking.com* gelistet, sodass du sie bequem vorab online buchen kannst.
Man kann sich Unterkünfte vor Ort suchen oder auf den diversen Internetseiten (z.B. casaparticular.com) schon im vorhinein eMail-Kontakt zu den Gastgebern herstellen. Die Gastgeber sprechen oftmals nur Spanisch, was für uns trotz unserer überschaubaren Kenntnisse aber eigentlich nie ein Problem war. Gut zu wissen ist auch, dass die Gastgeber gerne einen Tag vor der geplanten Ankunft telefonisch informiert werden möchten, ob man den auch wirklich kommt. Am besten man fragt einfach immer seinen vorherigen Gastgebern, ob er die neue Casa einmal kurz anrufen könnte. Das ist im Normalfall kein Problem!
Kuba-Highlights – unsere Route für 2 Wochen Backpacking in Kuba
Kuba ist die größte Karibik-Insel (etwa 1.200 km lang). Dementsprechend groß sind die Entfernungen zwischen den einzelnen Destinationen. Allerdings befinden sich viele Highlights im Westen der Insel und somit kann man schon in 2-3 Wochen viele Eindrücke von Kuba sammeln. Wer etwas mehr Zeit hat, sollte unbedingt in den weniger touristischeren Osten Kubas reisen (per Bahn, Bus oder, wenn auch teuer, Flugzeug).
Hier exemplarisch unsere 2-wöchige Route durch Kubas Westen mit einigen Highlights – und ohne den Stress zu haben, jeden Tag den Ort wechseln zu müssen:
Unsere Route durch Kuba: Varadero ⇒ Havanna ⇒ Viñales ⇒ Cienfuegos ⇒ Trinidad ⇒ Varadero
Oldtimer, Salsa, Rum und Zigarren – die kubanische Lebensart erleben
Ob man durch die Straßen Havannas, die Tabak-Plantagen in Viñales oder die wunderschöne Altstadt Trinidads läuft, die kubanische Lebensart ist wirklich omnipräsent. An jeder Ecke klingt Kubanische Musik, paffen die kubanischen Rentner Zigarren oder wird ein frischer Pina Colada, Mojito oder Cuba Libre gemixt. Die Kubaner wirken trotz der allgemeinen Armut lebensfroh und man hat das Gefühl einer kleinen Zeitreise in eine nicht vom Kapitalismus dominierte Zeit. Sicherlich wird einem an vielen Ecken bewusst, wie die Regierung die Meinung und Denkweise der Menschen aktiv beeinflusst und man beobachtet an jeder zweiten Häuserwand Che Guevara Konterfeis. Letztlich kann das Land und die Bevölkerung aber auch ein wenig stolz auf seine Geschichte und Errungenschaften sein – und man merkt auch dass sie es ist!
Heute schon Hummer gehabt? – Essen in Kuba
Die Kubanische Küche ist mit Sicherheit keine kulinarische Sensation und der Großteil der kubanischen Bevölkerung muss täglich zusehen, dass er genug zu Essen bekommt. Dennoch hat uns die Kubanische Cusine die eine oder andere positive Überraschung bereitet. Hervorzuheben sind die Hummer-Gerichte in verschiedensten Variationen. So günstig wirst du nie wieder Hummer bekommen! Das liegt wohl daran, dass der Staat etliche Zuchtstationen – zum Leidwesen der kubanischen Bevölkerung vorrangig für die Touristen – unterhält. Allgemein sind Meeresfrüchte in allen Variationen wirklich empfehlenswert. Dazu gibt es die kubanischen Grundnahrungsmittel – Reis, Bohnen, Gemüse und gebackene Kochbananen. Auch Hühnchen ist neben Fisch ein beliebtes Gericht. Unser Tipp: Unbedingt in den Casas Particulares bekochen lassen!
So kaufst du günstig Zigarren und Rum
Kubanische Zigarren und kubanischer Rum sind weltweit gefragte Genussmittel. Klar also, dass man sich am Ende der Reise davon etwas mit nach Hause nehmen möchte, um die Reise-Erinnerungen bei einem Cuba Libre und einer Habono zuhause wieder aufleben lassen zu können. Aber Vorsicht – wenn man nicht aufpasst, zahlt man einfach zuviel. Der Großteil des kubanischen Tabaks wird im Viñales-Tal angebaut. Das heißt allerdings nicht, dass die Zigarren dort am günstigsten sind, da die Tabak-Bauern natürlich auch um Ihren guten Ruf wissen. Auch in den Zigarren-Fabriken oder den offiziellen staatlichen Tabak-Läden zahlt man eine nicht unwesentliche Tabak-Steuer. Unser Tipp: In Trinidad o.ä. einfach mal über den Markt schlendern und sich auf der Straße ansprechen lassen. Die Verkäufer führen einen dann in ein privates Hinterzimmer und präsentieren Ihre Zigarrenboxen. Für die Echtheit kann hier natürlich niemand garantieren, die Ersparnis gegenüber dem Ladenpreis spricht aber auf jeden Fall für sich. Nach Deutschland sollte man dann übrigens maximal 20 lose Zigarren im Handgepäck ausführen, um wirklich auf der sicheren Seite zu bleiben (oder 50 Zigarren in einer versiegelten Box mit Steuerlabel). Beim Rum kann man deutlich weniger falsch machen. Es gibt etliche verschiedene Sorten, angeführt vom Exportschlager Havanna Club. Ich würde hier aber empfehlen, eher auf Sorten zurückzugreifen, die eben nicht in Deutschland erhältlich sind. Hier gilt es lediglich, die EU-Einfuhrbestimmungen (=1 Liter pro Person ) zu berücksichtigen.
Souvenirs kaufen und feilschen in Kuba
Spätestens bei deinem ersten Souvenir-Kauf wirst du merken, dass die Kubaner eine ganz andere Beziehung zu Geld haben als wir das gewohnt sind. Geld bzw. Umsatz ist für sie nicht so entscheidend, da der Gewinn ja sowieso an den Staat weitergeleitet werden muss. Wie verhandelt man also mit jemandem, dem der Verkaufserfolg im Endeffekt total egal ist? Ganz einfach – mit kleinen Geschenken bzw. Artikeln, an die die Kubaner ansonsten nicht so leicht kommen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass insbesondere Drogerie-Artikel sehr beliebt sind. Also lieber mal ein bisschen Schminke mehr einpacken, dann klappt es auch mit dem Rabatt beim Einkauf.
Ist Backpacking in Kuba sicher?
Zuletzt noch eine kleine Anmerkung zum Thema Sicherheit in Kuba: Wie bereits erwähnt – es mag abgedroschen klingen, aber man hat auf Kuba wirklich das Gefühl, das die Welt hier noch in Ordnung ist. Die Menschen wirken kaum beeinflusst durch den weltweiten Kapitalismus und machen sich entsprechend wenig aus Geld. Um seine Sicherheit und auch seine Wertgegenstände muss man sich daher wenig bis gar keine Gedanken machen. Einfach herrlich!
Das waren unsere Tipps für deine individuelle Kuba-Reise. Hast du noch weitere Tipps oder brauchst du noch welche für deine nächste Reise nach Kuba? Schreibe uns einen Kommentar!
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3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Hallo , würde gerne vom 16.August bis 6.september nach Kuba fliegen kann ich dies guten Gewissens machen trotz Regenzeit und hurrikangefahr? Können nur im August und haben zu dieser Zeit gute und günstige Flüge gefunden
Hallo Franz,
erst im letzten Jahr hat der Hurrikan “Irma” im August&September gravierende Schäden angerichtet (u.a. 12 Todesfälle) – dazu kommt, wie du ja bereits geschrieben hast, die Regenzeit.
Wir würden in dieser Reisezeit also eher von Kuba abraten (auch wenn die Flüge verständlicherweise zu dieser Reisezeit günstiger sind).
Für Kuba bieten sich leider eher die Winter und Frühlingsmonate an – da lohnt es sich dann schon, ein paar Euro mehr in den Flug zu investieren.
Wie wäre es denn stattdessen z.B. mit Indonesien, Sri Lanka oder Kalifornien ;)?
Beste Grüße
Peter
Wir waren vergangenes Jahr im September auf Kuba. Viele Touristen sind zum Irma Zeitpunkt einfach in den Süden gefahren. Dort war sturmtechnisch wenig los. Ansonsten gibt es zu der Jahreszeit ab und an Mittagsgewitter, aber wir haben unsere Reise sehr genossen und es ist super unterwegs zu sein, wenn kaum andere Touristen da sind. Leere Strände, günstige Unterkünfte,…