Honduras-Reisebericht: Durch Honduras wollten wir mit unserem Bulli auf unserer Vanlife-Reise durch Zentralamerika eigentlich nur ganz schnell durchfahren. Die Geschichten über Kriminalität von Raubüberfällen bis hin zu Mord waren uns zu krass. Die Umstände haben dann aber doch ergeben, dass wir eine Woche in Honduras geblieben sind. Das hat zwar nicht gereicht, um alle Sehenswürdigkeiten zu sehen, aber so einiges konnten wir doch entdecken. Und wir waren total überrascht! Honduras war nicht nur landschaftlich eine positive Überraschung, sondern wir haben uns auch entgegen aller Warnungen kein einziges Mal unwohl gefühlt. Und das, obwohl wir durchgehend im Bulli übernachtet haben.
In diesem Reisebericht stellen wir euch die von uns besuchten Orte und Sehenswürdigkeiten in Honduras vor und geben am Ende des Reiseberichts ein paar allgemeine Tipps für Reisen und Backpacking in Honduras.
Lago Yojoa – Geheimtipp in Honduras
Unsere erste Station in Honduras ist der wunderschöne Lago Yojoa gewesen. Dort sind viele Aktivitäten wie Kajaken oder wandern bis hin zu Wasserfall- oder Vogel-Beobachtungtouren möglich. Auch Wanderausflüge zum Cerro Azul Nationalpark werden von hier aus angeboten. Wir waren auf dem Lago Yojoa kajaken. Kajaks kannst du z.B. bei der D&D Brewery mieten. Das kostet 15 USD pro Stunde. Wir sind allerdings einfach selbst zum Fluss gelaufen und haben am Flussrand ein Doppel-Kajak für 200 Lempira (etwa 8 USD) für den ganzen Tag leihen können. Im Gegensatz zu vielen anderen Orten auf unserer Reise gab es hier zum Glück keine Pflicht eine Rettungsweste zu tragen 🙂 Der See selbst ist wunderschön! Man hat ein traumhaftes Bergpanorama und der See ist voller Seerosen und überall fliegen Vögel.
Wir waren mit unserem Bulli in Honduras und haben bei der D&D Brewery übernachtet. Das ist eine Brauerei mit Hotel und Campingmöglichkeiten. Und es gibt natürlich gutes und günstiges Craft Beer. Das Essen ist teilweise honduranisch, teils amerikanisch. Keine Lust auf Camping? Finde hier ein gutes und günstiges Hotel am Lago Yojoa*.
- Priorität: 4/5
- Empfohlene Zeit vor Ort: 2-5 Tage, je nach Ausflugslust
Pulkapanzak Wasserfälle – Highlights in Honduras
Die Pulkapanzak Wasserfälle sind mit 43 Metern angeblich die höchsten Wasserfälle Zentralamerikas. Der Eintritt kostet 80 Lempira pro Person bzw. optional nochmal 300 Lempira für eine Guided Tour in Höhle hinter die Wasserfällen. Ohne Guide ist diese Tour meiner Meinung nach nicht möglich – zumindest konnte ich keinen Weg erkennen. Da wir keine große Lust auf eine Tour hatten, haben wir einfach nur vom Lookout aus die Wasserfälle angeschaut. Schwimmen ist an den Pulkapanzak Wasserfällen eher schwierig – vielleicht ist es aber mit einer Tour möglich?! Wenn du dir die Wasserfälle einfach nur anschauen möchtest, musst du nicht allzu viel Zeit einplanen. Die Wasserfälle sind nur wenige 100 Meter vom Parkplatz entfernt. Die Pulkapanzak Wasserfälle sind nicht weit entfernt vom Lago Yojoa und eignen sich daher gut als Tagesausflug oder mit dem eigenen Auto als Stopp auf dem Weg dorthin.
- Priorität: 4/5
- Empfohlene Zeit vor Ort: 1 Stunde
Tela – Nette Stadt am karibischen Meer
Viele internationale Touristen besuchen in Honduras vor allem die Bay Islands wie Utila und Roatán. Wir hatten bei unserer Honduras-Reise leider etwas Zeitdruck, da wir unseren Campervan bereits verkauft hatten und an die neuen Besitzer übergeben mussten. Daher haben wir es nicht mehr bis auf die Inseln geschafft. Die Anreise hätte einfach zu lang gedauert. Stattdessen sind wir nach Tela gefahren. Tela ist ein wirklich netter Küstenort auf dem Festland auf der Karibik-Seite von Honduras. Man sieht hier kaum internationale Touristen und viele Unterkünfte wirkten leer und daher teilweise sogar etwas runtergekommen (kein Wunder, wenn die Touristen ausbleiben). Gleichzeitig wirkte Tela daher sehr authentisch auf uns. Damit ist Tela eine gute Alternative zu den Bay Islands.
Wir selbst waren im Grissy’s Hotel, wo wir im Hof in unserem Bulli übernachtet haben (natürlich gibt es auch ganz normale Zimmer im Hotel). Das Hotel liegt direkt am Strand und im Restaurant gab es leckeres Seafood. Der Strand war erstaunlich “un-karibisch” mit hohen Wellen und relativ dunkel-gelbem Sand. Dennoch hat er uns aber gut gefallen. Etwas weiter im Ort befindet sich dann der etwas höher frequentierte Hauptstrand von Tela. Dieser ist mit Palmen gesäumt und deutlich besser besucht. Ansonsten kann ich auf Anfrage noch Auskunft über das Krankenhaus von Tela geben, denn ich war einige Tage ziemlich krank mit hohem Fieber…
Wir haben in Tela in unserem Campervan beim Hotel übernachtet. Keine Lust auf Camping? Finde hier ein gutes und günstiges Hotel in Tela*.
- Priorität: 4/5
- Empfohlene Zeit vor Ort: 1-2 Tage oder länger, wenn du Lust auf Strand hast
Jardín Botánico Lancetilla bei Tela
Der Botanische Garten Jardín Botánico Lancetilla ist ein schöner (Halb-)Tagesausflug von Tela. Der Park liegt etwas außerhalb der Stadt und ist am besten mit dem eigenen Auto zu erreichen. Der Eintritt kostet 8 USD bzw. 3 USD für Studenten.
Copán – Maya-Ruinen und Papageien
Die Maya-Ruinen von Copán gehören zu den Hauptattraktionen in Honduras, zu denen sogar Tagesausflüge aus den Nachbarländern El Salvador und Guatemala angeboten werden. Copán ist ein kleines nettes Städtchen, wenngleich ziemlich touristisch. Rund um den Marktplatz ist das Örtchen ziemlich herausgeputzt, aber auf charmante Weise mit vielen Cafés und Restaurants.
Nur wenige Kilometer außerhalb des Zentrums befindet sich das eigentliche Highlight: die Maya-Ruinen von Copán. Wir waren erst skeptisch, da wir bereits auf unserer Reise durch Mexiko und Zentralamerika viele Maya-Stätten gesehen hatten. Doch diese waren doch nochmal anders. Vielleicht lag es an den bunten Macaw-Papageien, die überall in der Anlage frei herumfliegen. Die Vögel sind Menschen gewohnt, sodass wir die aus nächster Nähe beobachten konnten. An den Ruinen selbst haben uns vor allem die besonders gut erhaltenen Details fasziniert. Die Pyramiden/Gebäude waren in Tikal (Guatemala) oder Palenque (Chiapas, Mexiko) zwar beeindruckender, aber nirgendwo anders haben wir so viele gut erhaltene Reliefs/Verzierungen (sorry für meine mangelhaften archäologischen Fachbegriffe) gesehen wie in Copán. Zudem gibt es in Copán noch einen Vogelpark, den wir eigentlich geplant hatten wegen der Macaw-Papageien zu besuchen. Da wir die Vögel aber bereits so gut und sogar aus nächster Nähe an den Ruinen beobachten konnten, haben wir uns den Vogelpark dann doch gespart.
Unterkunft: Wir haben in Copán im Hostel übernachtet. Keine Lust auf Hostel? Finde hier ein gutes und günstiges Hotel in Copán*.
- Priorität: 5/5
- Empfohlene Zeit vor Ort: 1-2 Tage
Copán war bereits der letzte Stopp für uns in Honduas. Danach haben wir unseren Bulli an die neuen Besitzer übergeben und sind von Guatemala City nach Los Angeles geflogen.
Allgemeine Tipps für Reisen & Backpacking in Honduras
- Die Supermarkt-Preise sind relativ hoch, besonders bei importieren Waren. Am Straßenrand bekommst du günstiges Obst & Gemüse, das oft eine bessere Qualität und auch einen besseren Preis hat.
- Unterkünfte: ein Doppelzimmer bekommst du ab etwa 20 US-Dollar pro Nacht. Auf den touristischen Bay Islands (Utila, Roatán) ist es eher teurer. Wenn wir nicht gecampt haben, haben wir Unterkünfte wie immer über unser Lieblingsportal booking.com* gebucht.
- Alle Infos zum Thema Camping und Vanlife in Honduras findest du in unserem Bericht über Vanlife in Zentralamerika.
- Sicherheit: Wir haben uns deutlich sicherer gefühlt als der Ruf von Honduras vermuten lässt. In touristischen Orten gab es viel Polizei und ich hatte den Eindruck, dass Honduras sehr um einen besseren Ruf unter Touristen bemüht ist. Unser Eindruck und Informationsstand ist, dass Gewalt vor allem unterhalb von Banden stattfindet, man als Reisender normalerweise gar nicht viel damit zu tun hat (wenn man nicht in die falschen Gegenden geht).
- Fortbewegung: Wir waren mit unserem eigenen Bulli unterwegs. Die meisten Backpacker fahren mit Touristen-Shuttles in Honduras. Falls du lieber einen eigenen Mietwagen willst, empfehlen wir dir wie immer billiger-mietwagen.de*.
- Geld: Kreditkarten-Zahlung ist in Honduras nicht ganz so üblich, außer z.B. bei manchen Hotels. US-Dollar werden neben der lokalen Währung ebenfalls oft akzeptiert. Wir selbst haben immer mehrere Kreditkarten dabei: N26* zum Zahlen an der Kasse, DKB* und comdirect* für die Abhebung am Automaten. Alle drei Banken können wir empfehlen.
- Packliste: Für Honduras gibt es eigentlich nichts spezielles, das du einpacken musst. Strandkleidung, Sonnencreme und Moskito-Spray stehen oben auf der Liste. Unsere vollständige Packliste gibt’s hier.
Fazit zu unserer Honduras-Reise
Honduras hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen und uns echt positiv überrascht. Wir hatten ein ödes Land voller Kriminalität erwartet und stattdessen war die Landschaft sattgrün und abwechslungsreich. Unwohl oder unsicher haben wir uns eigentlich nie gefühlt. Die Anzahl anderer Touristen war – ähnlich wie bereits in El Salvador und Nicaragua – überschaubar. Vermutlich, weil Honduras so ein schlechtes Image hat. Im Nachhinein wäre ich gerne länger in Honduras geblieben und noch auf die Bay Islands gefahren oder hätte mir gerne weitere Nationalparks angeschaut, aber wir hatten bereits andere Pläne. Von Copán aus haben wir einen Shuttle-Bus nach Guatemala City genommen, da wir von dort aus bereits einen Flug nach Los Angeles gebucht hatten.
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[…] Preisniveau ist trotz des ausbleibenden Tourismus etwas höher als in Honduras, Guatemala oder El Salvador, aber auch deutlich unter dem von Costa Rica oder […]